Innere Stadt stimmt über Anrainerparkplätze ab
Parkplätze öffnen oder nicht? Ab sofort stimmen die City-Bewohner über die Öffnung der Anrainerparkplätze ab. Per Postsendung werden die Hauptwohnsitze dazu angehalten, ihre Stimme so bald wie möglich abzugeben.
INNERE STADT. Der Streit um die Anrainerparkplätze geht in die nächste Runde. Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou (Grüne) möchte diese von 8 bis 16 Uhr für Unternehmer öffnen, was auf großen Widerstand in den Wiener Bezirken stößt. Wie bereits im vergangenen Jahr angekündigt, sollen nun die Bewohner der Inneren Stadt zu Wort kommen und werden per Postsendung zur Abstimmung gebeten.
Ab sofort sind alle mit Hauptwohnsitz in der City dazu angehalten, bis 22. Jänner ihre Stimme per Post abzugeben. Damit die Stimme auch gültig ist, sollte man sich an die Frist halten und möglichst schnell den nächsten Postkasten suchen. Liegt nämlich der Poststempel außerhalb des vorgegebenen Zeitraums, ist es so, als hätte man gar nicht abgestimmt.
Emotionale Grätzelgespräche
Im Vorfeld gab es einige Grätzelgespräche, zu denen die Bewohner auch zahlreich erschienen sind. "Dieses Thema ist höchst emotional, was zu ziemlich intensiven Gesprächen geführt hat", erklärt der Bezirksvorsteher der Inneren Stadt, Markus Figl (ÖVP). Die Bevölkerung habe sich klar gegen die Öffnung der Parkplätze ausgesprochen. "Es gab nur vereinzelt Fälle, in denen sich Bewohner für die Öffnung ausgesprochen haben", so Figl. Von Stadträtin Vassilakou gab es Kritik an der Art der Befragung, denn man müsse auch die Betriebe miteinbeziehen, um ein ausschlaggebendes Ergebnis zu erhalten. Der Bezirk vertritt den Standpunkt, dass "eine Änderung nur möglich ist, wenn die Bewohner zustimmen", so Figl. Zuspruch gibt es hier auch von allen Fraktionen im Bezirk, denn der Antrag wurde einstimmig im Bezirksparlament angenommen.
E-Mail statt Gespräche
Studien haben ergeben, dass die Anrainerparkplätze durchaus gut belegt sind. Jene im Ersten wurden genau unter die Lupe genommen und deren Auslastung 60-mal zu verschiedenen Zeiten überprüft. Das Ergebnis: Die Auslastung beträgt 81 Prozent.
Danach hätte es zu weiteren Gesprächen zwischen den betroffenen Bezirksvorstehern und Vassilakou kommen sollen. Diese blieben aber aus. Stattdessen bekamen die Vorsteher eine Stellungnahme per E-Mail, wofür es herbe Kritik gab. "Dass hier versucht wird, die Bezirke zu zwingen, ist eine Missachtung", sind sich die Bezirksvorsteher Markus Figl, Veronika Mickel-Göttfert (Josefstadt) sowie Martina Malyar (Alsergrund) einig.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.