10 Jahre „Lange Nacht der Kirchen“ in Innsbruck - ein Grund zur Dankbarkeit – mit Video

Nachschauen, ob der Bischof (schon) da ist | Foto: Diözese Innsbruck
3Bilder
  • Nachschauen, ob der Bischof (schon) da ist
  • Foto: Diözese Innsbruck
  • hochgeladen von Arno Cincelli

Zum zehnten Mal beteiligte sich die Diözese Innsbruck heuer an der „Langen Nacht der Kirchen“ in Österreich. Tausende Besucher ließen sich auch diesmal wieder von rund 180 abwechslungsreichen Angeboten in 60 kirchlichen Einrichtungen verzaubern.

Innsbruck tanzt – Kirchen tanzen

Besonders groß war der Besucherstrom in der Landeshauptstadt, fand doch zeitgleich mit der „Langen Nacht der Kirchen“ in Innsbruck eine Einkaufsnacht unter dem Motto „Ganz Innsbruck tanzt“ statt.
Diözesanadministrator Jakob Bürgler sah durchaus Verbindungen in diesen beiden Nächten: „Mag sein, dass das Einkaufen den Körper und auch das Herz zum Tanzen bringt, zumindest so lange wie das Geld reicht.
Ausdauernder wird der Tanz des Lebens, wenn er spirituell ‚unterfüttert‘ ist.“
Bürgler weiter: „Wir als Kirchen tanzen auch, vielleicht an anderen Orten – mit dem Tanz von Schönheit, Stille und Ruhe, Gebet und Innerlichkeit, Begegnung im Gespräch und beim Suchen nach den inneren Quellen. Möge dieser Tanz Lust am Leben und am Glauben machen.“

Eröffnung im Zeichen der Ökumene

Den feierlichen Start der „Langen Nacht der Kirchen“ in der Diözese Innsbruck erfolgte mit einer ökumenischen Eröffnungsfeier in der evangelischen Auferstehungskirche, unter anderem mit Diözesanadministrator Jakob Bürgler, Superintendent Olivier Dantine und dem serb.-orthodoxen Pfarrer Aleksandar Stolic. In der Auferstehungskirche stand anschließend multireligiöse Gastfreundschaft im Mittelpunkt der Angebote. Ein Höhepunkt war zum Sonnenuntergang um 21.09 Uhr eine gemeinsame Erklärung der Israelitischen Kultusgemeinde zum jüdischen Sabbat und der islamischen Religionsgemeinschaft zum muslimischen Fastenbrechen. Daran angeschlossen war ein gemeinsames Dattel essen bei Wein und Brot.

Hits aus Jesus Christ Superstar bis zu Tanzperformances, Spielen, Stille und Gebet
Viel Abwechslung gab es in 60 Pfarrgemeinden, Ordensgemeinschaften, Jugendgruppen und weiteren Initiativen, die sich heuer in Tirol an der bereits zehnten „Langen Nacht der Kirchen“ beteiligten. Tausende Besucher strömten in die Gotteshäuser von katholischer, evangelischer und serbisch-orthodoxer Kirche und konnten Christentum in seiner ganzen Vielfalt bei über 180 Angeboten erleben. Von Gebet und Musik, einem Bibliolog und dem Nachtgespräch im Bischofshaus über Hits aus Jesus Christ Superstar zum Mitsingen bis hin zum „Happy Glachter“ mit dem Chor „Happy Voices“ oder dem Gotteslob-Marathonsingen mit Kirchenmusikreferent Raimund Runggaldier. Der Ideenreichtum der Pfarren und Initiativen war beeindruckend. Und für viele war die Lange Nacht der Kirchen zwar gegen Mitternacht vorbei, doch weiter ging es im Diözesanhaus bei der traditionellen „Langen Nacht der Spiele“, veranstaltet von der Spielbörse der Diözese.

Viele Besucher kamen ins Bischofshaus, aber Bischof war (noch) keiner da
Großes Interesse herrschte bei einem Angebot im Bischofshaus am Innsbrucker Domplatz 5. Mit einem Augenzwinkern lud die Diözese zur Veranstaltung „Nachschauen ob der Bischof (schon) da ist“. Er war leider nicht da, dafür erzählten der langjährige Begleiter von den bischöflichen Visitationen, Franz Heidegger, und Diözesanarchivar Martin Kapferer heitere Geschichten rund um Stab und Mitra. Manche Anekdote über einen der bisherigen vier Bischöfe der jungen Diözese Innsbruck sorgte für viel Heiterkeit und gute Stimmung im Bischofshaus.
Ebenfalls im Bischofshaus diskutierten zu späterer Stunde Diözesanadministrator Jakob Bürgler und Olivier Dantine mit jungen Leuten in einem Nachtgespräch über gegenwärtige und zukünftige Herausforderungen für die Kirche in Tirol.

Chor-Highlights in der Universitätskirche

Zum zweiten Mal beteiligte sich heuer die Universitätspfarre an der „Langen Nacht der Kirchen“. Mit zwei Chor-Highlights begeisterten die Veranstalter die Zuhörer. Großartig eingestimmt wurden die Besucher vom 2017 gegründeten Gospel & Spiritual Chor der Unipfarre mit Negro Spirituals und Modern Gospel. Im Anschluss kam es zu einer Erstaufführung im deutschsprachigen Raum. Der litauische Chor Exaudi sang „The Face of Christ“, eine zeitgenössische Vertonung der Exerzitien von Ignatius von Loyola. Ein Werk, das eigens für den Weltjugendtag 2016 in Krakau in Auftrag gegeben wurde.

Sieben Routenangebote in Innsbruck

Immer größerer Beliebtheit erfreuen sich die Routenangebote für Innsbruck. Gleich sieben ausgewählte und zeitlich abgestimmte Themenwege erleichterten den Kirchenbesuchern das Auswählen aus dem umfangreichen Programm. So stellte etwa die Dekanatsjugend Innsbruck eine eigene Jugendtour durch Kirchen in der Landeshauptstadt zusammen. Den Start machte dabei eine Jugendvesper im Stift Wilten. Weiter ging es zur „Tanzperformance Intimität“ in der Jesuitenkirche. Darauf folgte in der Kapelle des Bischofshauses ein Nachtgespräch über gegenwärtige und zukünftige Herausforderungen für die Kirche(n) in Tirol. Den Abschluss bildete Uhr eine nächtliche Andacht.

Viel Kreativität in den Bezirken

Christine Drexler, Koordinatorin Lange Nacht der Kirchen in der Diözese Innsbruck, hob drei Merkmale der diesjährigen Programmangebote hervor: Musik, Gesellschaftspolitik sowie Kunst und Kirche. Die teilnehmenden Institutionen in den Bezirken verschrieben sich in diesem Jahr verstärkt dem Gebet, Wissenswertem rund um die Kirchen sowie meditativen Impulsen, oft mit Musik und Texten, die sich verstärkt mit dem Frieden und der Ökumene auseinandersetzten.
Die Pfarre St. Barbara in Schwaz öffnete für die Nachtzeit ihren neuen Sozialmarkt und setzte sich dabei intensiv mit dem Themenbereich Armut und Barmherzigkeit auseinander. In der Notburgakirche in Eben am Achensee war ein Konzert von „Findling“ der Höhepunkt des Abends. In der Pfarre Fritzens ließ man die Heiligen aus dem Bogen im Presbyterium treten und hauchte ihnen für kurze Zeit neues Leben ein.

Bürgler: „10 Jahre Lange Nacht der Kirchen ein besonderer Grund der Dankbarkeit“
Diözesanadministrator Jakob Bürgler zur diözesanen „Jubiläumsnacht“: „10 Jahre ‚Lange Nacht der Kirchen‘ sind für mich ein besonderer Grund der Dankbarkeit. Das Erleben der Schönheit der heiligen Orte und der vielfältigen Angebote berühren unser Herz. Viele bringen einen besonderen Wunsch im Herzen mit. Jeder trägt seine eigene Geschichte, seinen Glauben, Licht und Schatten seines eigenen Lebens, mit sich, und wir dürfen dem in dieser Nacht „Raum geben‘.“

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.