Glettler: Priester müssen Erntehelfer sein

Fritz Kerschbaumer und Dominikus Kraschl wurden heute im Innsbrucker Dom durch Bischof Hermann Glettler zu Priestern geweiht | Foto: Diözese Innsbruck/Hölbling
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  • Fritz Kerschbaumer und Dominikus Kraschl wurden heute im Innsbrucker Dom durch Bischof Hermann Glettler zu Priestern geweiht
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(dibk). Die Priesterweihe in der Diözese Innsbruck fand am 17. Juni im Dom St. Jakob statt. Weihekandidat für die Diözese Innsbruck war Fritz Kerschbaumer, derzeit Diakon im Seelsorgeraum Jenbach-Münster-Wiesing. Gemeinsam mit ihm wurde der Franziskaner Dominikus Kraschl ofm von Bischof Hermann Glettler geweiht.

Glettler: Säen, wachsen lassen und ernten

"Erntehelfer sein, wenn die Zeit gekommen". Darin sieht Bischof Hermann Glettler eine der zentralen Aufgaben des Priesterberufs. "Der Priester muss sich kümmern um die frische Nahrung, die an die Menschen auszuteilen ist – um die Verkündigung des Wortes und um die Eucharistie", so der Bischof in seiner Predigt. Ebenso müsse sich ein Priester "kümmern um die geistliche Begleitung und die Stärkung der Gläubigen, dass niemand vergessen oder an den Rand gedrängt wird". Ein Dienst, der in den Augen des Bischofs nicht teilbar ist: "Sich zum Priester weihen zu lassen bedeutet, nicht nur etwas von sich zur Verfügung zu stellen – Zeit, Energie, Intelligenz – sondern sich selbst zu schenken."

Über die beiden Neupreister sagte Bischof Glettler: Beide Männer "zeichnen sich durch einen beeindruckend klaren, geerdeten und von Fröhlichkeit geprägten Glauben aus. Beide haben eine unkomplizierte und bereitwillige Art, Aufgaben zu übernehmen."

Portrait Fritz Kerschbaumer

Fritz Kerschbaumer, wurde am 16. Mai 1984 in Innsbruck geboren und ist dort als einziges Kind seiner Eltern aufgewachsen. Nach der Matura am BORG Innsbruck studierteer in Innsbruck an der dortigen Theologischen Fakultät und in Pune in Indien zunächst Lehramt Religion und Geschichte und dann Fachtheologie.

Schon am Beginn des Studiums kam er in Kontakt mit der Katholischen Hochschuljugend Innsbruck und mit der Universitätspfarre. Während beinahe des ganzen Studiums hat er dort als pastoraler Mitarbeiter mitgearbeitet. Nach Abschluss des Diplomstudiums hat Kerschbaumer mit dem Doktoratsstudium begonnen. Seit jeher begleitet ihn der Wunsch Priester zu werden. Nachdem sein lange gereifter und gefasster Entschluss diesen Weg zu gehen immer drängender geworden ist, ist er 2014 in das Priesterseminar eingetreten.

Ein Jahr durfte Fritz dann im Propädeutikum, einem Einführungsjahr für Priesterkandidaten in Horn verbringen. Dann verbrachte er eine Zeit in der Gemeinschaft des Innsbrucker Priesterseminars und widmete sich dem Doktorat und der weiteren pastoralen Ausbildung. Im Arbeitsjahr 2016/ 2017 absolvierte er den Universitätslehrgang Pastoraljahr und durfte im Seelsorgeraum Jenbach- Wiesing- Münster mitarbeiten und dort mit dem Praktikumsbegleiter Pfarrer Wolfgang Meixner gemeinsam leben.

Seit November 2017 darf Fritz in den dortigen Pfarren als Diakon wirken. Seine Hobbies sind Theologie, Lesen, Nachdenken über Gott und die Welt, Kino, Wandern, Reisen und die Begegnung mit Menschen. Zusätzlich hilft er auch in der Krankenseelsorge im Krankenhaus Schwaz und im Caritas-Zentrum in Uderns mit.

Seine Primiz feiert Kerschbaumer am Sonntag, 24. Juni 2018 in Jenbach. Ab September wird Kerschbaumer Kooperator im Seelsorgeraum Reutte.

Portrait P. Dominikus Kraschl

Pater Dominikus Kraschl ist 34 Jahre alt und derzeit im Franziskanerkloster Innsbruck stationiert. Er ist das zweite von fünf Kindern und in Bergheim bei Salzburg geboren. Nach der Schule – er hat dann ein neusprachliches Gymnasium besucht – er hat begonnen Theologie zu studieren und im Zuge dessen die Franziskaner kennengelernt und ist mit 19 Jahren dort eingetreten. Als Jugendlicher hat ihn die Frage tief bewegt ‚Warum ist überhaupt etwas und nicht vielmehr nichts?’ Diese Frage hat ihn zutiefst aufgewühlt. Kraschl hat begonnen nach plausiblen Antworten zu suchen und ist zur Überzeugung gekommen, dass er die Studien Theologie und Philosophie verbinden soll.

Dominikus hat bei den Franziskanern das Postulat und das Noviziat in Tirol absolviert und ist dann wieder zurück nach Salzburg, um dort zu studieren. In Salzburg hat er dann das Theologie-, Philosophie- und Religionspädagogikstudium gemacht und im Anschluss eine theologische Dissertation. Nach acht Jahren in Salzburg ist er nach Innsbruck versetzt worden, wo er begonnen hat, als Religionslehrer am Franziskanergymnasium Hall zu arbeiten. Nebenbei hat er eine philosophische Dissertation gemacht, und seit gut einem Jahr arbeitet er an einem Habilitationsprojekt im Bereich Religionsphilosophie / Fundamentaltheologie.

Für die Zukunft wünscht Dominikus sich vor allem, dass er weiterhin seinen Platz im Orden findet und vielleicht einen Platz in der akademischen Wissenschaft, eben im Bereich der Philosophie oder Fundamentaltheologie.“

Zwölf Seminaristen aus drei Diözesen

Derzeit sind zwölf Seminaristen im Haus aus drei Diözesen (Innsbruck, Feldkirch und Linz), davon drei für Innsbruck. Wenn keine „Quereinsteiger“ in den kommenden Jahren in das Priesterseminar eintreten - also Männer, die im Theologiestudium stehen oder es bereits absolviert haben - ist die nächste Priesterweihe für die Diözese Innsbruck frühestens in fünf Jahren zu erwarten.

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