Missbrauchsprävention: Österreichs Diözesen verstärken Zusammenarbeit

Vertreter der Tiroler Diözesen nahmen an der Tagung teil. | Foto: Diözese Innsbruck
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(KAP). Die österreichweite Umsetzung der im Vorjahr überarbeiteten kirchlichen Rahmenordnung zum Thema Prävention von Gewalt und sexueller Missbrauch rückt einen Schritt näher: Die Leiter der diözesanen Stabsstellen für Missbrauchs- und Gewaltprävention haben sich diese Woche in Salzburg getroffen, um sich auszutauschen und noch mehr miteinander zu vernetzen. "In allen Diözesen schreitet die Weiterbildung und Sensibilisierung der Berufsgruppen, der Hauptamtlichen sowie der Gruppenleiter in der Kinder- und Jugendpastoral voran", berichtete die Wiener Stabsstellen-Leiterin Martina Greiner-Lebenbauer am Freitag gegenüber "Kathpress" über den derzeitigen Zwischenstand.

Die Bischofskonferenz hatte im Dezember des Vorjahres die seit Juli 2010 geltenden Richtlinien gegen Missbrauch und Gewalt - sie tragen den Titel "Die Wahrheit wird euch frei machen" - überarbeitet und veröffentlicht. Sie gelten wie bisher für den gesamten kirchlichen Bereich, und zwar sowohl für die hauptamtlichen als auch für die ehrenamtlichen Mitarbeiter. Im Vergleich zur ersten Version wurde u.a. der Fokus auf den Umgang mit Beschuldigtesowie eine "Verpflichtungserklärung auf die Rahmenordnung" eingeführt, die alle kirchlichen Mitarbeiter unterschreiben müssen.

Derzeit laufen in den einzelnen Diözesen Schulungs- und Informationsveranstaltungen zur Rahmenordnung und Verpflichtungserklärung, erklärte Greiner-Lebenbauer. Der Austausch über diese Erfahrungen war ein zentraler Programmpunkt des Salzburger Treffens, ebenso wie über weitere Aufgaben der Stabsstellen, zu denen die Sensibilisierung, Professionalisierung und Beratung aller Mitarbeiter zu den Themen Nähe, Umgang mit Macht, Kinderrechte und Fachwissen zu Gewalt gehört sowie auch die Vernetzung zu kirchlichen Einrichtungen und zivilgesellschaftlichen Beratungsstellen.

Eine Maßnahme, die in der Erzdiözese Wien forciert wird, ist die Ernennung von eigenen Präventionsbeauftragten in den Pfarrgemeinderäten. In der Erzdiözese Wien gibt es bereits 630 davon, doppelt so viele wie in der im vorigen Pfarrgemeinderatsperiode, die im März endete. Die Beauftragten haben die Aufgabe, "den Pfarrer in seiner Verantwortung für Prävention zu unterstützen, das Thema präsent zu halten, Vorträge und Weiterbildungen zum Thema zu organisieren und sowohl für die Pfarre als auch für die Erzdiözese Ansprechperson zu sein", erklärte Greiner-Lebenbauer. Dezitiert nicht gehe es darum, Polizei oder Detektiv zu sein.

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