"Erfreuliche Bilanz": Die Kriminalstatistik 2017 fällt positiv aus

Die Zahl der Anzeigen ist in Innsbruck besonders deutlich gesunken. Zehn Prozent weniger Fälle sind der Polizei 2017 gemeldet worden. Im Bild: Stadtpolizeikommandant Martin Kirchler.
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  • Die Zahl der Anzeigen ist in Innsbruck besonders deutlich gesunken. Zehn Prozent weniger Fälle sind der Polizei 2017 gemeldet worden. Im Bild: Stadtpolizeikommandant Martin Kirchler.
  • hochgeladen von Agnes Czingulszki (acz)

INNSBRUCK. Heute stellte Tirols Polizei ihre Kriminalstatistik für das Jahr 2017 vor. Tirolweit wurden 41.611 Delikte zur Anzeige gebracht. Im Vergleich zum Jahr davor bedeutet diese Zahl einen Rückgang von 4,5 Prozent (2016: 43.560 Delikte).
In der Stadt Innsbruck ist die Zahl der angezeigten Fälle deutlich gesunken: Im Vergleich zum Vorjahr sind zehn Prozent weniger Delikte bei der Polizei eingelangt – damit ist die Stadt Innsbruck mit weitem Abstand führend in der Bezirkstabelle. Auch die Aufklärungsquote der Verbrechen ist um einen kleinen Prozentsatz gestiegen (von 54 % im Jahr 2016  auf 55, 7 %). Eine besonders hohe Aufklärungsquote in Tirol weist der Bezirk Reutte auf: In über 66 Prozent der Fälle konnte der Täter ausgeforscht werden.

Negative Ausreißer

Eine Zahl, die in der umfangreichen Kriminalstatistik besonders in den Fokus rückt: Unter den Gewaltdelikten haben die Anzeigen zur geschlechtlichen Nötigung einen enormen Zuwachs. Um 113 Prozent mehr Anzeigen sind bei der Tiroler Polizei eingelangt, die angezeigten Fälle sind somit von 15 auf 32 gestiegen. Erfreulich findet die Entwicklung die Tiroler Polizei nicht, weist aber darauf hin, dass die Anzeigen zu Vergewaltigungen zurückgegangen sind. Von 80 Fällen auf 71. Eine trauriger Statistik zeigt auch der Zuwachs von angezeigten Fällen in der pornograohischen Darstellung Minderjährigen. Um 33 Prozent mehr Fälle wurden 2017 gemeldet als im Jahr davor (insgesamt 64) – die Aufklärungsquote liegt hier bei 96,9 Prozent.
Im gesamten ist in diesem Bereich ein Zuwachs von 1,6 Prozent zu verzeichnen.

Gewaltdelikte: 60 Prozent werden im sozialen Umfeld begangen

In sechzig Prozent kommen die Täter von Gewaltdelikten aus dem sozialen Umfeld der Opfer (Stichwort: häusliche Gewalt). 

Diebstahl und Einbruch rückgängig

Einbruchsdiebstähle sind um 16 Prozent weniger geworden. Die Polizei unterscheidet außerdem zwischen einfachen und schweren Raubüberfällen. Erstere nahm 2017 um 10 Prozent zu (klassisches Wegnehmen mit Gewalt oder Androhung), letzteres (Überfall mit Waffe, auf z. B. Tankstelle, Bank oder Juwelier) zeigt eine Rückgangsquote von 18.8 Prozent.

Großes Thema Cyber Crime

29,5 Prozent:  So viel mehr Anzeigen wurden im Bereich Cyber Crime gestellt. Wie die Polizei berichtet, ist das jener Bereich, der erwartungsgemäß auch künftig steigen wird. Unter zu ahndender Cyber-Kriminalität versteht die Polizei z.B. Internetbetrug, widerrechtlichen Zugriff auf Computersysteme oder im weiteren Sinne das Netz als Tatort.

Innsbrucks Suchtgiftszene: Anzeigen rückgängig

Stadtpolizeikommandant Martin Kirchler blickt auf eine sehr positive Bilanz im Gebiet der Suchtmittelkriminalität zurück. Die Marokkanerszene hat sich großteils aus dem öffentlichen Raum zurückgezogen. Die Delikte sind von 2.042 auf 1.690 gesunken. 

Täter: 43 Prozent Ausländer

Von 25.599 Tatverdächtige sind 11.075 Fremde, also zirka 43 Prozent. Knapp ein Drittel davon sind Touristen (Deutsche: 2.784). Sie werden von türkischen, marokkanischen, rumänischen und italienischen Staatsbürgern gefolgt. Für das subjektive Sicherheitsgefühl besonders ausschlaggebend ist eine sehr kleine Szene, die jedoch große Gewaltbereitschaft zeigt: Die Gruppe der tschetschenischen (sie haben zwar russische Staatsbürgerschaft, die Polizei erhebt die Täter jedoch nach Geburtsort zusätzlich) und afghanischen Tätern.

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