Genauere Vorhersage von Herzkreislauferkrankungen möglich
TIROL. Mit 154.000 ProbandInnen stellte eine Meta-Studie der Universität Innsbruck fest, dass ein geringfügiger Troponin-Anstieg zu einem erhöhten Infarkt-Risiko führt. Dieses Erkenntnis erleichtert Prognosen und präventive Maßnahmen.
Vor dem Hintergrund, dass Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systemsin den westlichen Industrieländern die häufigste Todesursache darstellen, ist eine möglichst
präzise Vorhersage kardiovaskulärer Ereignisse besonders wichtig.
Was ist Troponin?
Das bereits in den 1960er Jahren identifizierte kardiale Troponin wird in den Herzmuskelzellen gebildet und bei Schädigung, etwa durch Herzinfarkt, ins Blut freigesetzt. Die Messung des Troponin-Spiegels gilt als Goldstandard der Infarktdiagnostik und wird auch als Indikator für das Ausmaß der Herzmuskelschädigung herangezogen.
Schon ein leichter Anstieg des Troponin-Spiegels im Blut gesunder Personen (auch innerhalb des "Normalbereiches") ist mit einem erhöhten Risiko für Herzkreislauferkrankungen verbunden.
Zu diesem Ergebnis kommt Studienleiter Peter Willeit, Epidemiologe an der Univ.-Klinik für Neurologie (Direktor: Werner Poewe) der Medizinischen Universität Innsbruck, gemeinsam mit dem Innsbrucker Neurologen Stefan Kiechl und PhD-Studentin Lena Tschiderer sowie weiteren KollegInnen in Großbritannien, Holland und Irland.
Die Entwicklung immer sensitiverer Messmethoden ermöglicht inzwischen die zuverlässige Detektion von Troponin-Spiegeln in sehr geringer Konzentration.
Der nun nachdrücklich bestätigte Zusammenhang von moderat erhöhtem Troponin-Spiegel bei scheinbar gesunden ProbandInnen und dem Eintreten einer Herzkreislauf-Erkrankung könnte für eine bessere Prognose und eine damit ermöglichte gezielte Prävention künftig von wertvollem Nutzen sein.
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