Mit Kaffee und Kuchen ins Arbeitsleben starten

Michaela und Julia Wohlfahrt stecken hinter Café Namsa, welches Ende des Jahres in der Höttinger Au aufsperrt. | Foto: Café Namsa
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  • Michaela und Julia Wohlfahrt stecken hinter Café Namsa, welches Ende des Jahres in der Höttinger Au aufsperrt.
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INNSBRUCK. Nach langer Suche ist das Projekt von Michaela Wohlfahrt und ihrer Schwester Julia endlich zu einem Ziel gekommen: Die gebürtige Grazerinnen haben für ihre Idee – ein Café in welchem anerkannte Flüchtlinge ihre ersten Arbeitserfahrungen machen sollen – schon Unterstützung seitens der öffentlichen Hand bekommen. Jedoch war das Finden einer geeigneten Lokalität in Innsbruck alles andere als einfach und die Umsetzung verzögerte sich. Nun ist es aber so weit: Das Café Namsa zieht in das "Haus im Leben" in der Amberggasse in der Höttinger Au ein. Noch ist erst der Mietvertrag unter Dach und Fach, das Lokal ein Rohbau, trotzdem ist man erleichtert, dass man mit der konkreten Umsetzung starten kann. Im September werden die engagierten Betreiberinnen eine Crowdfunding-Kampagne auf www.startnext.com ins Leben rufen: "Es wird noch finanzielle Unterstützung für die Investitionen für Küche, Bar und Einrichtung benötigt", erklärt Michaela Wohlfahrt. 

Schnittstelle

In Wien gibt es ähnliche Konzepte, mit denen Michaela Wohlfahrt sich bereits austauscht: "Da gibt es zum Beispiel das magdas Hotel und den Verein 'The Connection'. In West-Österreich hingegen fehlen bisher solche Projekte." Wohlfahrt sieht außerdem großes Potential in der Idee und will eine Schnittstelle zwischen Arbeitssuchenden und der Gastronomie schaffen: "In Tirol waren laut Österreichischer Hoteliervereinigung im Februar 1.300 Stellen im Tourismus frei", zeitgleich waren auch 913 Personen beim AMS gemeldet. Diese will sie zusammenführen.

Das Konzept

Das Café Namsa – Namsa bedeutet übrigens Österreich auf Arabisch – hilft jeweils drei Personen mit Fluchthintergrund ihre ersten Erfahrungen am österreichischen Arbeitsmarkt zu bekommen. "Oft ist der erste Schritt der schwierigste. Ohne sehr gute Deutschkenntnisse und erste Berufserfahrung bekommt man selten eine Stelle", weiß Wohlfahrt, die als freiwilligen Helferin in einem Flüchtlingsheim in Reutte tätig war. Jeweils neun Monate arbeiten die Personen dann im Café und kommen mit Einheimischen in Kontakt, verbessern ihre Deutschkenntnisse und erlernen die Regeln der Gastronomie. Durch die Befristung bekommen mehrere Personen die Möglichkeit eines ersten Arbeitsverhältnisses. Dass das Café zu weit entfernt von der Innenstadt sein könnte, macht Wohlfahrt keine Bedenken: "Es gibt in diesem Bereich der Stadt noch Potential für neue Lokale", zeigt sie sich zuversichtlich.
Die Eröffnung des Cafés wird bis Ende des Jahres dauern. Alle Informationen finden Sie auf www.facebook.com/cafenamsa

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