"Sogar Einhörner besaß er"

Kunstkammer
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Es ist aufregend, denn hier, an diesem Ort, auf Schloss Ambras, regierte und lebte Ferdinand II. schließlich tatsächlich. Das gesamte Schloss dient anlässlich seines 450. Regierungsjubiläums als große Sonderausstellung über Ferdinands Leben, seine Familie, sein Schaffen und seine Kunst. "Wir machen das, um den Erzherzog der breiten Masse etwas näherzubringen", erklärten Sabine Haag, die Generaldirektorin des Kunsthistorischen Museums Wien und Veronika Sandbichler, Direktorin auf Schloss Ambras, ihre Motivation. Es ist die erste große und internationale Kooperationsausstellung seit 1992, die mit der Akademie der Wissenschaften in Prag und dem Kunsthistorischen Museum in Wien arrangiert wurde.

'Begründer' der Museen

Das ganze Schloss ist eine Ausstellung, ganz besonders hervorzuheben ist hier die Kunstkammer. Sie gilt als Grundstock für heutige Museen, denn schon früher hat man in der Kunstkammer Kostbarkeiten schön geordnet und aufbereitet. Vor allem der einstige Tiroler Landesfürst sammelte nämlich für sein Leben gern und ließ sogar ein eigenes Museumsgebäude errichten – Schloss Ambras ist somit das älteste Museum der Welt und ein unvergessliches Kulturdenkmal der Renaissance. "Ferdinand II. besaß sogar Einhörner!", erzählte Veronika Sandbichler, die Direktorin des Schlosses Ambras. Die Kunstkammer ist deskriptiv und die Objekte sind visualisiert, sprich die Originale wurden von zeitgenössischen Künstlern adaptiert und künstlerisch entworfen. "Es ging uns um die Visualisierung, die Kammer war voll von Kostbarkeiten und wir wollten auch die Intentionen beleuchten, warum der Fürst jene Dinge sammelte", so Sandbichler. Kunstkammerobjekte seien zudem wieder stark in Mode, meinte Armin Berger von der Kommunikationsabteilung Schloss Ambras.

Originalschauplatz

Wie schon eingangs erwähnt, ist die Jubiläumsausstellung Ferdinand II. keine gewöhnliche Ausstellung, denn sie findet an einem Originalschauplatz statt. Der Tiroler Landesfürst lebte nämlich tatsächlich auf Schloss Ambras. Die internationale Großausstellung ist somit eine der wichtigsten Kulturereignisse in Österreich. "Das ist ein Alleinstellungsmerkmal", so Sandbichler stolz.

Originale Freskenmalerei

In den Räumlichkeiten der Philippine Welser, eine der Frauen des Erzherzogs, sind an den Wänden originale Freskenmalereien zu bestaunen – die einzigen Originale, die es im Schloss noch gibt. Seine Liaison mit Welser wird unter dem Namen "Verbunden im Geheimen" vorgestellt, denn die Verbindung der beiden wurde nicht von jedermann als gut erachtet, war es doch eine Liebes- und nicht eine politische Heirat.

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