12-Stunden-Tag: AK-Zangerl sieht Sozialleben in Gefahr
Noch im Juli soll der 12-Stunden-Arbeitstag vom Nationalrat in Wien beschlossen werden. Während andere dies als Anpassung an die moderne Arbeitswelt sehen, sieht unter anderem AK Präsident Erwin Zangerl darin den "Beginn der mutwilligen Zerstörung unserer Gesellschaft".
TIROL. AK Präsident Zangerl sieht im 12-Stunden-Arbeitstag die Gefahr, dass die Arbeit zu einer "Arbeit auf Abruf" wird, der Arbeitnehmer noch mehr in die Abhängigkeit von den Befehlen des Arbeitgebers rutscht und das Familienleben der Arbeitnehmer schlichtweg auf der Strecke bleibt.
Das "unsoziale Gesicht der Regierung"
Dass die Arbeitnehmer nun länger arbeiten "dürfen", wird auf dem Rücken des Arbeitnehmer-Soziallebens ausgetragen, so Zangerl. Mit der Einführung dieses Arbeitsgesetzes zeige die Regierung ihr unsoziales Gesicht. Übersetzt heißt der 12-Stunden-Arbeitstag: "Arbeit auf Abruf und dann arbeiten zu müssen, wenn der Chef es will", erläutert Zangerl.
Kritisch sieht Zangerl auch, dass das geplante Gesetz nicht in den normalen Gesetzes-Begutachtungslauf kommt, sondern sofort im Wirtschaftsausschuss des Parlaments abgehandelt werden soll. „Statt mit allen Seiten zu verhandeln, wird mit Fakes und Etikettenschwindel getrickst, um zu vertuschen, dass es nur darum geht, die Großen auf Kosten der Arbeitnehmerschaft und der Familien zu entlasten", macht sich Zangerl Luft.
Die Großen, das sind die Wirtschaftsunternehmen, die im Wahlkampf für Türkis-Blau fleißig gesponsert haben, so Zangerl und jetzt ihren Lohn verlangen.
Laut dem aktuellen AK-Dialog "Wie soll Arbeit?", lehnen 89 Prozent der AK-Mitglieder einen 12-Stunden-Arbeitstag ab. Im Entwurf ist zwar von einer Freiwilligkeit die Rede, doch laut Zangerl "spottet das jeder Beschreibung".
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