Ergebnisse der Tiroltage des Europäischen Forums Alpbach
Eine Transit-Obergrenze soll her, genau wie eine Korridormaut und eine Lkw-Blockabferigung. Dies alles soll helfen, das hohe Schwerverkehrsaufkommen zu bewältigen.
TIROL. Gemeinsam mit den Amtskollegen aus Südtirol und dem Trentino, LH Arno Kompatscher und LH Udo Rossi, kündigt LH Günther Platter im Rahmen der Tiroltage des Europäischen Forums Alpbach konkrete umsetzbare und europarechtlich geprüfte Maßnahmen an, um das steigende Schwerverkehraufkommen zu bewältigen.
Zwar zeigen Umfragen, dass das Land Tirol die höchste Lebensqualität aufweist, doch in der gleichen Befragung geben die BürgerInnen das gesteigerte Verkehrsaufkommen als Bedrohung dieser Qualität an.
Diese starke Belastung soll nun ein Ende haben, darin sind sich die Landeshauptleute einig, so dass noch heuer ein Verkehrsgipfel der drei Länder stattfindet.
Unter Beiziehung von ExpertInnen aus allen drei Bundesländern und des Europarechtsexperten Walter Obwexer werden europarechtskonforme Regelungen bis zu einem gemeinsamen Euregio-Verkehrsgipfel im Spätherbst erarbeitet.
Im Herbst 2017 und im Frühjahr 2018 soll ermittelt werden, wieviel Schwerverkehr nun genau durch Tirol fährt. Anschließend wird berechnet, wieviel Tirols Straßen aushalten und gleichzeitig die Grundversorgung in Tirol sicher stellt, sowie die Umstände, die die Verkehrssicherheit gewährleisten können. Ergebnis soll die Transit-Obergrenze für Tirol darstellen.
Zudem ist eine angemessene Korridormaut zwischen Rosenheim und Verona geplant, da diese derzeit mit umgerechnet 41,2 Cent pro Kilometer halb so teuer kommt wie die Lkw-Fahrt über den Schweizer Gotthardpass. Deshalb fahren rund 40 Prozent des gesamten Güterschwerverkehrs durch die Alpen über den Brenner.
Außerdem ist bereits vor der Inbetriebnahme des Brenner Basistunnels im Jahr 2026 geplant, dass der Schienengüterverkehr attraktiver gemacht wird.
Liste Fritz:
Der Transitverkehr donnert seit Jahren durch Tirol, große Teile des Landes sind Luftsanierungsgebiet und der Lärm macht tausende Tiroler krank! Anstatt den Bürgern ständig irgendwelche Maßnahmen zur Verkehrsentlastung anzukündigen, soll Platter endlich einmal konkrete Maßnahmen umsetzen“, verlangt Liste Fritz-Klubobfrau Andrea Haselwanter-Schneider.
Grüne:
Die deutlichen und durchaus neuen Aussagen von den Landeshauptleuten Platter und Kompatscher zur Reduktion des Transitverkehrs durch Tirol am Rande der Eröffnung des Forum Alpbach stößt bei dem Grünen Verkehrssprecher Hermann Weratschnig heute auf volle Zustimmung. „Ein Umdenkprozess hat auf allen Ebenen eingesetzt. Allen voran vonseiten der Europäischen Kommission durch die geplante Eurovignetten-Richtlinie. Als Tiroler haben wir gewichtigen Anteil an diesem Prozess, weil wir mit dem Sektoralen Fahrverbot dafür gesorgt haben, dass die Europäische Union erstmals vom Mantra des freien Warenverkehrs Abstand genommen hat. Ich bin froh, dass die Landeshauptleute diesen Ball so aufgreifen und jetzt vonseiten der Verkehrsabteilung geprüft werden soll, welche neuen Maßnahmen möglich und welche sinnvoll sind.“
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