Archäologische Grabungen am Stoagupf

Am Stoagupf in Grieselstein wurden in der letzten Woche archäologische Grabungen im Auftrag des Bundesdenkmalamtes durchgeführt.

Der Steinberg von Grieselstein ist ein Vulkankegel und wird von den Einheimischen „Stoagupf“ genannt. Er zählt zu den ältesten Siedlungsgebieten des Burgenlandes. 1977 fand erstmals eine Begehung des Geländes statt und aufgrund der damaligen Funde von Tonscherben aus der Jungsteinzeit und frühen Bronzezeit wurde das gesamte Areal unter Denkmalschutz gestellt.

Letzte Woche rückte wieder ein Team von Archäologen mit Krampen, Schaufeln, Pinseln, Fotoapparat und viel Feingefühl an, um den Gipfel des Stoagupfs zu untersuchen. Es wurden Grabungen zwischen 30 cm und 1m Tiefe gemacht und dabei wurde der Blick auf längst vergangene Zeiten freigegeben. Der Stoagupf besteht aus Tuffgestein, einem porösen, weichen Vulkanstein, das Anfang des 20. Jahrhunderts für den Straßenbau abgebaut wurde. Dabei wurde ein großer Teil des Stoagupfs zerstört. Erst als sich herausgestellt hat, dass diese Gesteinsart völlig ungeeignet für den Straßenbau war, wurde der Abbau eingestellt. Der Name Grieselstein soll sich von griesel = grau ableiten, was mit der Farbe des Tuffsteins zu erklären ist.

Bei der archäologischen Ausgrabung wurden mehrere Tonscherben sowie eine Handspindel (archäologisch: Spinnwirtel), das ist ein einfaches Werkzeug zum Verspinnen von Fasern, gefunden. Nach Auskunft der Archäologen sind diese Funde mit hoher Wahrscheinlichkeit der Jungsteinzeit zuzuordnen. Die Fundstücke wurden fotografiert, eingesammelt und mitgenommen um weiter untersucht und katalogisiert zu werden.

Hinweise auf eine mittelalterliche Festung oder Burg gibt es keine und aus archäologischer Sicht hat es so eine Festung nie gegeben. Die Sage vom versunkenen Schloss bleibt eine Sage, die schon seit ewigen Zeiten den Kindern erzählt wird.