Jennersdorf hat betreute Wohngemeinschaft bekommen
Für Menschen mit geistiger bzw. mit körperlicher und geistiger Behinderung - Erste Einrichtung ihrer Art in den Bezirken Jennersdorf bzw. Güssing
Heute ist ein besonderer Tag für Melanie, Gabriele, Simone, Roswitha, Christian und Gerhard. Denn Anna, eine neue Bewohnerin, zieht in ihre Wohngemeinschaft in Jennersdorf ein. Zur Begrüßung gibt's Brötchen und Kuchen.
Mit Anna wächst die betreute Gemeinschaft wieder ein Stückchen mehr. Das Besondere: Die im November eröffnete Sozialeinrichtung von "Rettet das Kind" in der Hans-Ponstingl-Gasse ist die erste ihrer Art in den Bezirken Jennersdorf bzw. Güssing.
Selbstbestimmt leben
"Hier können Erwachsene mit geistiger bzw. mit körperlicher und geistiger Behinderung ein selbstbestimmtes Leben führen. Allein, aber in Gemeinschaft", erläutert Leiterin Silvia Gorditsch. Mit ihren fünf Mitarbeitern teilt sie sich im Schichtdienst die Rund-um-die-Uhr-Betreuung.
Für Erwachsene
Zuvor haben die sieben Bewohner zwischen 30 und 57 Jahren bei Eltern, Geschwistern oder im Altersheim gelebt. Teilweise sind die Eltern bereits verstorben. Die Unterbringung in der Wohngemeinschaft finanziert die Landesregierung über fixe Tagsätze, ähnlich wie in Pflegeheimen. "Die Eltern haben zehn Jahre dafür gekämpft, dass diese Einrichtung zustandekommt", weiß Gorditsch.
Elf Einzelwohnungen stehen in dem von der Oberwarter Siedlungsgenossenschaft errichteten Neubau zur Verfügung. Jede verfügt über Dusche, WC, Terrasse und Gartenfläche. Vier Wohnungen sind noch frei.
Gemeinschaftlich leben und arbeiten
"Selbstständigkeit heißt, dass die Bewohner selbst für Verpflegung, Waschen, Zimmerreinigung, Gartenpflege, Rasenmähen oder Küchenarbeit zuständig sind", erklärt Gorditsch.
Gemeinschaftlichkeit spielt hier eine große Rolle: sei es bei den Mahlzeiten, in der Freizeitgestaltung oder in der Beschäftigung. Schließlich arbeiten die Bewohner tagsüber gemeinsam in der Förderwerkstätte von "Rettet das Kind" in der Hauptstraße.
"Haus-Parlament"
Zur Entscheidungsfindung gibt es jeden Mittwoch das "Haus-Parlament". Hier beraten die sieben "Parlamentarier" über ihren Speiseplan, über anstehende Probleme oder über Ausflugsziele. "Demnächst werden wir ins 'Mamma Mia' nach Fürstenfeld fahren. Wir wollen tanzen gehen", strahlt Roswitha.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.