Lenzing baut in Heiligenkreuz die Faserproduktion aus
Investitionen von 70 Millionen Euro: Erhöhung der Produktion um rund ein Drittel, 30 zusätzliche Arbeitsplätze
Zwei Jahre vergingen von der Idee bis zur Verwirklichung. Nun ist das größte Industrie-Investitionsprojekt im Bezirk Jennersdorf seit vielen Jahren fertiggestellt. Die Erweiterung der Faserproduktion bei der Firma Lenzing in Heiligenkreuz im Lafnitztal hat ihren Probebetrieb aufgenommen.
"Wir können damit unsere Kapazität um etwa ein Drittel auf rund 80.000 Tonnen Fasern pro Jahr erhöhen", fasst Geschäftsführer Bernd Zauner zusammen. Der Lenzing-Personalstand hat sich durch die zusätzliche Produktionsstraße um 30 auf rund 270 Beschäftigte erhöht.
Spezialfasern für Textilindustrie
Produziert werden in Heiligenkreuz Zellstofffasern für die Textilerzeugung. Ausgangspunkt für die Fasern der Gattung Lyocell ist Holz, aber auch Zuschnittreste aus der Textilindustrie werden recycelt. Unter dem Markennamen Tencel werden die Fasern an Spinnereien in der ganzen Welt ausgeliefert, vorrangig in Asien. "Dort befindet sich der Großteil der Textilindustrie", erklärt Zauner, der den Lenzing-Exportanteil mit rund 95 % beziffert.
Errichtet wurden in Heiligenkreuz eine weitere Produktionshalle, eine neue Ballenpresse und zwei neue Lagerhallen. Die Produktionsanlagen selbst sind High-Tech auf höchstem Niveau.
In Ballen zu je 300 Kilo gepresst verlassen die Fasern das Werk. "Pro Tag sind es im Schnitt über 200 Tonnen", sagt Zauner. Produziert wird in drei Acht-Stunden-Schichten an sieben Tagen die Woche.
Keine Förderung
Die 70 Millionen Euro hat der Konzern selbst aufgebracht - ohne Subvention. "Wir haben uns die Investition sehr gut überlegt. Sie hat Sinn auch ohne Förderung", betont Zauner. Bis der Probebetrieb, in dem gewisse Abläufe optimiert werden, in den Regelbetrieb übergeht, dürften seiner Schätzung nach rund drei Monate vergehen.
Eigene Ausbildung
Das Personal für die neue Fertigungsstraße ist bereits am Arbeiten, Leute würden aber kontinuierlich gesucht, sagt Zauner. "Für den Beruf des Chemieverfahrenstechnikers bilden wir das Personal in der Regel selbst aus. Derzeit arbeiten zehn Lehrlinge bei uns, wir schulen aber auch Erwachsene um, die aus anderen Berufen kommen."
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