Ein Filmabend im Zeichen starker Frauen
Die Alsergrunder Filmemacherin Christiana Perschon widmet drei Kolleginnen einen ganzen Filmabend im Volkskundemuseum. Vor allem avantgardistische Kurzfilme werden gezeigt.
JOSEFSTADT/ALSERGRUND. Mit "Noema" sicherte sich die Filmemacherin Christiana Perschon beim Kurzfilmfestival "dotdotdot" 2017 den ersten Publikumspreis. Als Preis gab es einen Abend beim nächsten Festival, den sie nach ihren Vorstellungen gestalten konnte. Am 13. Juli steht die Abendvorstellung daher im Zeichen der Frauen im avantgardistischen Film. Unter dem Titel "Visual Mothers" konzentriert sich Perschon auf die Frauen, die sie auf ihrem Weg begleitet haben. Perschon hat Verbindungen zu den Filmemacherinnen Barbara Hammer, Mara Mattuschka und Linda Christanell. "Mara war meine Mentorin bei meinem letzten Film", sagt Perschon. "Noema" war auch der Streifen, der Perschon den Publikumspreis brachte.
Avantgarde im Film
Perschon wurde unter anderem von Barbara Hammer inspiriert. Die 79-Jährige lebt in New York, wo sie Besuch von Perschon bekam. "Ich habe für mein neues Projekt ein Interview mit ihr geführt", erklärt die Regisseurin. Einen ähnlichen Austausch will sie auch auf dem Festival "dotdotdot" erzeugen. "Ich stelle meine Filme jenen der anderen Künstlerinnen gegenüber", sagt Perschon. Eine Erfahrung, auf die sich die Produzentin selbst freut. "Es wird spannend, herauszufinden, wie die Filme zusammen in einem Block wirken", so die Künstlerin. Idole sind die drei etwas älteren Kolleginnen aber nicht. "Es ist nicht so, als würde ich mir Poster an die Wand hängen und sie anbeten", so Perschon. Aber sie seien ein großer Einfluss gewesen. Vor allem visuell hätten sie die Filme aus den 1970er- bis 1980er-Jahren beeindruckt.
Feministische Botschaft
Zwar werden Hammer, Mattuschka und Christanell nicht angebetet, aber deren Filme reihen sich im Sinne einer feministischen Botschaft in ihre eigenen ein. Mara Mattuschka setzt sich zum Beispiel in "Cerolax II" mit der Rolle der Hausfrau und Wundermitteln auseinander. Perschon selbst sieht ihre feministische Botschaft in ihrem Film "Double 8": Zwei 16-Millimeter-Filme, zwei Kameras und zwei Protagonistinnen, eine davon Linda Christanell, bilden die Basis für den Film. Beide sind gleichzeitig im Bild und filmen einander. "Was ähnelt sich und worin?", "Wo entstehen Brüche?" und "Wie verhalten sich die Gefilmten und die Filmenden zueinander?" sind zentrale Fragen, die in ihrem Film behandelt werden.
Zur Sache
Der Kurzfilmblock, der von Christiana Perschon gestaltet wurde, wird am Freitag, 13. Juli, um 21.30 Uhr, beim "dotdotdot"-Filmfestival im Volkskundemuseum gezeigt. Beim Eintritt gilt "Pay as you can". Keine Reservierung nötig. Infos unter www.dotdotdot.at
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