Es grünt so grün, wenn die Mollner Bergwiesen blühn….

Bunte Bergwiesen sind keine Selbstverständlichkeit, sondern brauchen viel Pflege | Foto: Verein Bergwiesn
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„Dunkle Tannen, grüne Wiesen im Sonnenschein, brauchst du zum Glücklichsein“, heißt es im Titellied von „Heidi“. Blumenwiesen locken zum Hineinlegen, zum Hineinschnuppern, zum Schauen und Hören: das Zirpen und Summen von Heuschrecken, Bienen und Hummeln, unzählige Insektenarten tummeln sich in den Blütenmeeren. Es gebe diese Vielfalt nicht, hätten Bergbauern einst nicht Teile bewaldeter Berghänge gerodet, um Kühe und Schafe weiden zu lassen. Solch schönen Kulissen sind keine „gmahde Wiesn“ - greift der Mensch nicht ein, siedeln sich auf den ungenutzten Flächen wieder Bäume und Gehölzer an.

MOLLN (mach): „Durch die arbeitsintensive Bewirtschaftung wurde die Mahd vielerorts aufgegeben, trockene Magerwiesen rund um Molln wurden die letzten 60 Jahre nicht mehr gemäht, dadurch ging der Artenreichtum verloren“, bedauert Obmann Christian Hatzenbichler vom Verein Bergwiesn. Menschengemachte Kulturlandschaften sind verwaldet und Bergwiesen verwildert. Die schneidigen Vereinsmitglieder haben es sich zur Aufgabe gemacht, dass wieder Gras über die Sache wächst. Die steilen Hänge (bis zu 120% Steigung) und die schwere Erreichbarkeit machen das Mahn und Heign zu einer besonderen Herausforderung: „Wenn auch die Arbeit anstrengend ist, so bietet sie durch die Ruhe in der Bergwelt eine gute Möglichkeit zur Entspannung. Bergwiesen mit wilden Blumen strahlen etwas Beruhigendes aus“, schwärmt Christian.

Ein Bett im Kornfeld ist immer frei und es duftet nach Heu

Kindheitserinnerungen werden wach: Gräser, Kräuter und Blumen wuchsen einen Meter hoch in den Wiesen und für die Kinder gab es nichts Schöneres, als sich hinfallen zu lassen und im hohen duftenden Gras zu liegen. In der Mitte von Heumandln gab es die besten „Höhlen“ und Verstecke, unvergesslich das sommerlich-stichige Heuhupfn in den Heustadln, die es heute nicht mehr gibt oder verfallen sind.
Als traditionsbewusster Geschichtelehrer ehrt Hatzenbichler durch sein Engagement auch das Erbe der Ahnen: „Auf einer alten Buche inmitten einer steilen Leitn habe ich die Initialen meines verstorbenen Opas aus dem Jahr 1932 entdeckt“ – Zeuge einer vergangenen Zeit, als die Menschen noch viel mehr mit der Natur verbunden waren.

Viel Herzblut, aber die Mühe lohnt sich

Der bunte Haufen von Idealisten erweist der Natur einen guten Dienst, „nicht gedüngtes Bergwiesenheu hält gesund, in Magerwiesen leben unzählige Kleintiere und vom Aussterben bedrohte Heilkräuter wie z.B. die Arnika erhalten Lebensraum zurück“, erklärt der Obmann. Die schweißtreibende Arbeit auf den ökologisch wertvollen Wiesen braucht zahlreiche anpackende Hände. Die 30 Vereinsmitglieder schwingen gekonnt die Holzrechen und werden dafür mit dem unbeschreiblich guten Duft von frisch gemähtem Gras belohnt. Im Sommer helfen auch Schüler des Steyrer Gymnasiums beim Herunterrechen einer „Leitn“: sie surfen auf Heu die Steilhänge hinunter oder lassen es auf Heuplanen und in BigBags talwärts kugeln. „Der Verzicht auf Bequemlichkeit, das Gemeinschaftserlebnis und das Gefühl am Abend beim Knacker grillen, etwas geleistet zu haben, bleibt den Schülern ein unvergessliches Erlebnis“, so der Gymnasiallehrer.

So viel Engagement führte 2017 zum Sieg in der Kategorie „Ideen“ beim Vielfalter, dem Ideencontest rund um den Nationalpark.
Wem nun der herrliche Duft von Heu in die Nase gestiegen ist und wer einmal selbst das saftige Wiesengrün mähen möchte, ist beim Verein gerne willkommen. Mehr Informationen unter: www.bergwiesn.at

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