Familie kämpft um ihren Aron
Katharina Hanke (19) aus Molln möchte türkischen Hirtenhund zurück. Tierheim verweigert Herausgabe.
MOLLN (sta). Katharina wohnt mit ihrer Mutter und zwei Geschwistern in der Ramsau in Molln. Das Haus, in dem sie wohnen, wird renoviert. "Wir hatten keinen Zaun und da ist es leider ein paar Mal passiert, dass uns Aron davongelaufen ist. Er hat auch einmal eine Gans erwischt. Deswegen hatten wir ihn auch mal an der Leine, was eine Anzeige zur Folge hatte", sagt die 19-Jährige.
Es kam zu einer behördlichen Abholung und der dreijährige Kangal-Rüde landete im Tierheim Schabenreith in Steinbach am Ziehberg. "Geplant war, dass wir Aron wieder holen, wenn wir einen Zaun errichtet haben. Das war auch mit dem Tierarzt so abgesprochen", sagt Katharina. "Jetzt dürfen wir Aron nicht einmal mehr sehen. Ich war im Tierheim und hab ihn nur aus der Ferne in einem Zwinger sitzen gesehen", ist sie verzweifelt.
"Ja, das stimmt, aber der Zwinger ist etwa 300 m2 groß", sagt dazu Harald Hofner vom Tierparadies Schabenreith.
Inzwischen wurde ein Zaun errichtet. Per SMS wurde der Familie vom Tierheim aber mitgeteilt, dass sie den "Fall" für abgeschlossen betrachten und nicht mehr "belästigt" werden möchten. Harald Hofner dazu: "Eine behördliche Abnahme kommt selten vor. Der Hund war in einem fürchterlichen Zustand. Der Amtstierarzt und ich waren vor drei Wochen bei der Familie und haben keinen Zaun gesehen. Ich halte die Leute für sehr unzuverlässig."
"Stimmt nicht, inzwischen haben wir einen Zaun aufgestellt", ist Katharina verzweifelt. Amtstierarzt Roland Pagl dazu: "Auch von der Gemeinde Molln wurde ein Hundehalteverbot ausgesprochen. Die Nachbarn haben sich offensichtlich auch vor dem Hund gefürchtet, der eine Schulterhöhe von etwa 90 Zentimeter hat. Als ich bei der Familie den Tierschutz überprüfte, war niemand zu Hause, der Hund war angekettet und sehr dünn. Bei passendem Umfeld sollte Aron wieder zurückgegeben werden. Aber die Familie hat einige Termine verstreichen lassen und es war auch bei einem Besuch niemand anzutreffen. Nach vier Wochen ist das Besitzrecht des Hundes an das Tierparadies Schabenreith übergegangen und entscheidet auch, was mit dem Hund passiert".
Tierheim als letzter Ausweg
STEYR (sta). Fast jedes Kind träumt davon, ein Haustier zu haben. Doch wenn die Vierbeiner zur Belastung werden, landen nicht wenige von ihnen im Tierheim. So auch in Steyr. "Wir haben etwa 100 Tiere bei uns. Hauptsächlich Hunde und Katzen. Es sind aber auch Meerschweinchen und sogar zwei Schlangen dabei. Aufgenommen wird jedes Tier, sofern Platz dafür ist. Es wäre gut, wenn der Hund geimpft und gechippt ist", sagt Monika Stadler. Bezahlen muss man grundsätzlich nichts, wenn man ein Tier abgibt. "Wir schicken niemanden weg, wenn jemand kein Geld hat. Wir sind aber dankbar für jede Spende." Die Zeit der Weitervermittlung hängt auch davon ab, in welchem körperlichen Zustand die Tiere bei uns abgegeben werden", so die Mitarbeiterin des Tierheimes.
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