Solidaritätspreis für das Betreuerinnen-Café Leonstein
Insgesamt acht Einzelpersonen und Gruppen wurden für beispielhaftes solidarisches Wirken mit dem "Solidaritätspreis" der Kirchenzeitung der Diözese Linz ausgezeichnet.
GRÜNBURG, MOLLN. Eine dieser Auszeichnungen ging an das Betreuerinnencafé Leonstein. Die Jury war beeindruckt von der Idee und der tatkräftigen Umsetzung eines Cafés für 24-Stunden-Betreuerinnen in Leonstein und Molln. Das Team um Ingrid Sitter setzt ein aktives Zeichen der Solidarität mit Frauen aus östlichen Ländern, die unter teils schwierigen Bedingungen hier arbeiten. Weil viele pflegebedürftige Menschen zu Hause betreut werden möchten, steigt die Nachfrage nach Personenbetreuerinnen. Im Betreuerinnencafé können sie sich austauschen, informieren und für kurze Zeit entspannen. Hier erfahren sie Dank und Wertschätzung.
Landeshauptmann Thomas Stelzer verwies auf die vielen Gedenken und Jubiläum im heurigen Jahr, in die sich das 25-Jahr-Jubiläum des Solidaritätspreises einreihe. Er appellierte an die Eigenverantwortlichkeit eines jeden Menschen, die Möglichkeiten für ein gutes Leben auszuschöpfen. Gleichzeitig würdigte er die Preisträger, die nicht nur für sich selbst verantwortlich sein wollten. „Sie sind Gestalter unseres demokratischen Lebens und halten die Verbundenheit in unserem Land hoch.“
Bischof Manfred Scheuer ging auf die Bedeutung der Sprache ein. Er erinnerte daran, dass die Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor 80 Jahren mit der Verachtung von Menschen begannen, die sich zuerst sprachlich ausdrückte. Solidarität bedeute, den Schwachen der Gesellschaft Achtung und Respekt entgegenzubringen. Eine solidarische Gesellschaft funktioniere nur, wenn es Beziehungen auf Basis von gegenseitigem Respekt gibt. Er gratulierte den Preisträgern. „Sie führen uns nachahmenswerte Beispiele vor Augen, wie man Anteil an der Benachteiligung von Menschen nimmt und sich nicht gegen die Not anderer immunisiert.“
Sozial-Landesrätin Birgit Gerstorfer zeigte sich beeindruckt, wie beständig und wie groß das soziale Engagement für beeinträchtigte, alte und hilfsbedürftige Menschen sei. Sie verwies auf den Gewinn, den eine Gesellschaft dadurch erfahren würde – wenn die Gesellschaft es möglich mache, sich zu engagieren.
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