"Trutzpartie" stößt sauer auf

Nicht immer zimperlich geht es im Wald zwischen Mountainbikern und Grundbesitzern zu. Die Fronten sind verhärtet. | Foto: Staudinger
  • Nicht immer zimperlich geht es im Wald zwischen Mountainbikern und Grundbesitzern zu. Die Fronten sind verhärtet.
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KLAUS (sta). Mehr als 100 Mountainbiker demonstrierten in Klaus für die Freigabe von Forststraßen. Organisiert wurde die bereits fünfte so genannte "Trutzpartie" vom Verein Upmove, der seit Jahren für das Anliegen eintritt. Der Gründer der Plattform, Dietmar Gruber aus Schlierbach, sagt: "Radeln auf Forststraßen muss legal werden. Wenn Österreich ein Tourismusland bleiben will, kann man sich nicht auf ein paar Kilometer fade Vertrags-Mountainbiketouren beschränken, wie das beispielsweise in der Pyhrn-Priel-Region der Fall ist." Inzwischen hat Gruber auch die Naturfreunde und den Alpenverein-Landesverband auf seiner Seite, auch wenn der Naturfreunde-Obmann von Steyrling-Klaus, Werner Graßegger, verärgert ist.
"Die Demo an sich wäre nicht das große Problem gewesen, aber dass der Verein einen Tag später die `Route des Tages´ via Internet genau in dem gleichen Gebiet ausschreibt, finde ich nicht okay. Bei mir stand das Telefon nicht mehr still. Ich war für viele Grundbesitzer der Prügelknabe. Nach momentaner Gesetzeslage darf man dort halt bis jetzt nicht fahren. Es müssen endlich alle an einen Tisch und die Politik muss entscheiden", so der begeisterte Jäger Graßegger, der seit über 20 Jahren Naturfreunde-Obmann ist und etwa 300 Mitglieder vertritt. Werner Graßegger organisiert auch seit Jahren den Mountainbike-Triathlon in Klaus – eine Veranstaltung, die inzwischen weit über die Grenzen des Bezirks hinaus etabliert ist. "Ich bin immer gut mit den Grundeigentümern ausgekommen. Sie haben es uns immer ermöglicht, auch auf gesperrten Abschnitten zu fahren. Es kann aber immer nur gemeinsam funktionieren."
Die Landesobfrau der Naturfreunde, Gerda Weichsler-Hauer: "Die Aktion von Upmove, einen Tag nach der Demo im selben Gebiet die Tour auszuschreiben, war schon unglücklich. Ich distanziere mich auch davon. Von uns gibt es sicher keinen Aufruf zum Gesetzesbruch." Grundeigentümer Rudolf Federlehner (Gemeindegebiet Molln): "Ich kann nicht eine Route ins Internet stellen und damit Leute anlocken, wenn die Straßen gesperrt sind und gar nicht befahren werden dürfen. Das ist einfach nur eine Provokation. Man kann über alles reden, aber mit mir hat noch nie jemand gesprochen. Wenn die Naturfreunde die generelle Öffnung der Forststraßen fordern, sind das für mich keine Naturfreunde, sondern Naturfeinde. Das käme außerdem einer Enteignung der Grundeigentümer gleich."

Chance für den Tourismus?
OÖ (sta). Die Lobby für die Mountainbiker wächst. Nach den Naturfreunden wünscht sich auch der Alpenverein eine Gesetzesänderung. Landesobfrau der Naturfreunde Gerda Weichsler-Hauer: "Wir sind für die Öffnung der Forststraßen. Ich verstehe natürlich die Bedenken der Grundeigentümer bezüglich Haftungen bei Unfällen. Obwohl ich sagen muss, dass bei den Wanderen weitaus mehr passiert als bei den Mountainbikern. Wir sind auch deswegen für die Öffnung der Forststraßen, weil sich viele Hütten in den Mittellagen befinden und auch durch Forststraßen erschlossen sind. Da sehe ich auch ein großes Potenzial für den Tourismus."

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