Zukunftsranking: Bezirk Kirchdorf österreichweit im Mittelfeld
Österreichs Bezirke im großen Zukunftstest – Rang 43 von 94 geht an Kirchdorf an der Krems.
KIRCHDORF. Das Linzer Unternehmen Pöchhacker Innovation Consulting hat anhand von 38 Indikatoren die 94 österreichischen Bezirke unter die Lupe genommen. Analysiert wurden die Bereiche Demografie, Arbeitsmarkt, Wirtschaft & Innovation, Lebensqualität und Entwicklungsdynamik. In Sachen Arbeitsmarkt gehört Kirchdorf zu den besten Bezirken Österreichs. Sowohl die Frauenerwerbsquote als auch die Arbeitsplatzdichte sind hoch. Dazu kommt eine relativ niedrige Arbeitslosenquote von derzeit 3,9 Prozent. Das Qualifikationsniveau der Erwerbstätigen liegt allerdings unter dem Österreich-Niveau. "Dass Kirchdorf im Bereich Arbeitsmarkt so gut abschneidet, bestätigen unsere Auswertungen", sagt dazu Julia Bauer, Leiterin des AMS Kirchdorf. "Im Bezirk herrscht aufgrund der hohen Metall- und Technikorientierung ein hohes Brutto-Durchschnittseinkommen. Das Kremstal ist der Hotspot in puncto Werkzeugbau. Diese Ausrichtung macht den Wirtschaftsstandort sehr erfolgreich und hat wichtige Betriebsansiedelungen nach sich gezogen." Aktuell sind 980 Personen arbeitslos gemeldet und 371 in einer Schulung. Dem stehen 913 offene Stellen gegenüber. "Die weitere Entwicklung schaut rosig aus, wobei es schwieriger wird, passende Personen am Arbeitsmarkt zu finden. Umso wichtiger ist es, in arbeitsplatznahe Ausbildungen zu investieren", so Bauer.
Aufholbedarf hat Kirchdorf der Studie zufolge im Bereich Wirtschaft & Innovation. Zwar verzeichnet der Bezirk die zweithöchste Steigerung bei den Beschäftigten im High-Tech-Produktionssektor, doch ist der Bereich Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) schwach und es gibt relativ wenig Neugründungen. „Dass die Anzahl der IKT-Unternehmen unter dem Durchschnitt liegt, haben wir auch im Standortentwicklungsprozess der WKO analysiert“, bestätigen Klaus Aitzetmüller und Siegfried Pramhas von der Wirtschaftskammer. "Es gibt natürlich Überlegungen, wie diese verstärkt angesiedelt werden können." "Das Know-how wäre vorhanden", ergänzt Martin Schiller, Obmann der Jungen Wirtschaft und selbst Geschäftsführer eines IT-Unternehmens. "Die großen Betriebe bündeln die Kompetenzen jedoch in den eigenen Abteilungen. Es gibt bei uns keine entsprechenden Bildungseinrichtungen. Fachkräftemäßig ist es derzeit sehr schwierig."
Jedes Ranking, so die WKO-Vertreter, habe unterschiedliche Sichtweisen und stelle bestimmte Faktoren in den Mittelpunkt. Klaus Aitzetmüller: „Das Zukunftsranking bestätigt unseren erfolgreichen Weg und weist Top-Werte im High-Tech-Produktionssektor aus. Eine professionelle IKT ist dazu erforderlich. Wir wissen, dass diese in den Leitbetrieben bestens entwickelt ist.“
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