LAND UNTER!!

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BEZIRK KITZBÜHEL. Katastrophenalarm am Sonntag, 2. Juni, auch und vor allem im Bezirk Kitzbühel! Ganze Ortsteile wurden überschwemmt; hauptbetroffen war Kössen; auch in St. Johann und Waidring schwere Schäden.
Überflutungen, Murenabgänge, Hangrutsche, Bäche wurden zu reißenden Fluten.

Verkehrsmäßig waren Waidring, Kössen und Fieberbrunn abgeschnitten, Sperren auch im Brixental, Reith-Going.

auch Behinderungen im Bahnverkehr

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>> siehe ausführlichen zusammenfassenden Bericht im BEZIRKSBLATT dieser Woche!!
Hier die ersten aktuellen Presse-Aussendungen sowie Bilder - Schwerpunkt Kössen, St. Johann, Waidring
Fotos: ZOOM-Tirol, Feuerwehren im Bezirk, Land Tirol, K. Kogler, Polizei, R. Wörgötter

Presse-Aussendungen - aktuelle Berichte
Schwerpunkt der Hochwassereinsätze in Tirol bilden die Bezirke Kitzbühel und Kufstein im Tiroler Unterland:
Bisher mussten bereits mehr als 140 Personen in Kössen, Wörgl und am Niederndorferberg evakuiert werden. Das Land Tirol hat für St. Johann, Kössen und Waidring den Zivilschutzalarm ausgelöst. Derzeit sind alle wichtigen Verkehrsverbindungen im Bezirk Kitzbühel unterbrochen.
„In den letzten Stunden hat es in Tirol insgesamt 47 Hangrutschungen und Muren gegeben. In Kössen wurden 80 Personen evakuiert. Sie sind im Sportzentrum untergebracht und werden vom Roten Kreuz versorgt“, informiert Marcel Innerkofler, Leiter der Landeswarnzentrale Tirol (LWZ). Rund 60 Personen wurden im Ortsteil Bruckhäusl der Stadt Wörgl aus 12 Häusern evakuiert. Aus drei Häusern am Niederndorferberg mussten ebenso Personen evakuiert werden.
Mit einem einminütigen auf- und abschwellenden Signalton hat das Land Tirol in St. Johann, Kössen und Waidring den Zivilschutzalarm ausgelöst. „Damit wollen wir die Bevölkerung warnen und auf die aktuelle Situation aufmerksam machen. Dazu fahren noch Lautsprecherwagen der Feuerwehr durch die Gemeinden und informieren die Menschen, was zu tun ist. Beispielsweise sollen unnötige Autofahrten unterlassen werden“, erklärt LWZ-Leiter Innerkofler die Katastrophenschutzmaßnahme.

Die aktuellen Dauerniederschläge mit bis zu 100 Millimeter in 24 Stunden haben im Bezirk Kitzbühel zu einem massiven Feuerwehreinsatz, zahlreichen Murenabgängen und Ausuferungen geführt. So stehen nach wie vor 23 Feuerwehren mit insgesamt rund 900 Mann im Einsatz.

Einen Schwerpunkt bildet dabei die Gemeinde Kössen. Dort ist eine Siedlung mit etwa 200 Häusern betroffen, wobei 80 Personen evakuiert werden mussten. Die Marktgemeinde St. Johann in Tirol ist von Ausuferungen der Fieberbrunner Ache betroffen. Es wird von der weiteren Entwicklung abhängen, ob es Schäden im größeren Ausmaß geben wird.

Derzeit sind wegen der Hochwassersituation folgende Straßen gesperrt:

Hopfgarten, B 170 im Bereich Hopfgartner Wald nach Murenabgang.
Waidring, B 178 im Bereich Strub nach Murenabgang; Aufräumarbeiten im Gang, um eine Spur freizubekommen.
St. Ulrich, L 2 im Bereich Pillersee; auch hier soll eine Spur frei gemacht werden.
Sankt Johann, B 164 im Bereich Grieswirt infolge Überflutung.
Paß Grießen, B 164 wegen eines Murenabgangs.
Erpfendorf, L 39 im Bereich Hagerbrücke infolge Überflutung.
Kelchsau, L 205 im Bereich Kirchmair-Säge nach Murenabgang.
Erpfendorf-Waidring (Brücke unterspült)

Tirols Feuerwehren haben bisher schon 579 Einsätze mit rund 3.000 Feuerwehrmitgliedern in allen Bezirken abgearbeitet. Weil immer wieder neue Evakuierungen nötig werden, steht auch das Rote Kreuz derzeit mit 150 HelferInnen im Tiroler Unterland im Einsatz. Mehrere hundert Personen mussten bereits evakuiert werden. In St. Johann i. T. stehen auch 25 Mann des Bundesheeres im Katastropheneinsatz.
Feuerwehren aus Innsbruck-Land und Schwaz helfen im Unterland und in Salzburg
„Morgen, Montag, werden zwei Katastropheneinsatzzüge der Feuerwehr aus dem Bezirk Innsbruck-Land mit vier Großpumpen in den Bezirk Kitzbühel verlegt. Und Feuerwehren aus dem Bezirk Schwaz werden zur Hilfeleistung ins benachbarte Bundesland Salzburg fahren“, erklärt Marcel Innerkofler, Leiter der Landeswarnzentrale Tirol (LWZ).
Westbahn und Autobahn im Deutschen Eck unterbrochen
Wegen einer Mure an der Grenze Österreich/Deutschland ist auch der Zugverkehr unterbrochen. Die Autobahn bei Chiemsee zwischen Bernau und Sixdorf ist ebenfalls in beiden Fahrtrichtungen gesperrt. Hier stehen Abschnitte der Autobahn unter Wasser.
Bisher 59 Hangrutsche und Muren
Seit den Nachtstunden ist es in ganz Tirol zu 59 Hangrutschungen und Murenabgängen gekommen. Besonders von der schwierigen Niederschlagssituation betroffen sind St. Johann i. T., Kössen und Waidring. In allen drei Orten hat das Land Tirol den Zivilschutzalarm ausgelöst.

Hochwasserkatastrophe in St. Johann in Tirol

Vorläufiger Zwischenbericht (Sonntag, Nachmittag):
Durch die anhaltenden starken Regenfälle und die bereits vom Land
herausgegebene Vorwarnung wurde von der Einsatzleitung welche aus Feuerwehr,
Bundesheer und Bürgermeister besteht am Samstag 01. 06. 2013 um 14:00 Uhr
beschlossen eine Vorkehrmaßname zu treffen. Im Bereich der üblichen
kritischen Punkte, wie der Fieberbrunnerache und dem letzten Teilstück der
Kitzbüheler Ache ein Hochwasserschutz mit Brettern und Sandsäcken auf einer
Länge von über 3 km errichtet. Dabei standen bereits ca. 50 Mann der
Feuerwehr im Einsatz. Diese Aufgabe wurde bis 17:00 Uhr erledigt und es
konnte wieder ins Gerätehaus eingerückt werden.
Um 22:00 Uhr überschlugen sich die Ereignisse dann. Der noch stärker
einsetzende Regen ließ die Fieberbrunner- und Kitzbüheler Ache so stark
ansteigen, dass der bereits vorbereitete Schutz nicht mehr ausreichte. Es
wurde sofort wieder die gesamte Mannschaft alarmiert und alles in Gang
gesetzt um ein übertreten der Achen zu verhindern. Es wurden 10 000 bereits
gefüllte Sandsäcke an den kritischen Punkten gestapelt und acht Mischwägen
voll Sand in lehre Säcke gefüllt.
Um 23:30 Uhr musste die weitere Verbauung an der Fieberbrunner Ache
abgebrochen werden, da es zu gefährlich geworden wäre, da bereits Teile des
Weges beim Wegbrechen waren und es wurde Katastrophenalarm ausgelöst. So
konzentrierte man sich die ganze Nacht hindurch auf den Verbau von
Wohnhauseingangstüren und Kellerkapfern um ein Eindringen des Wassers zu
verhindern.
Am frühen Morgen des 02.06. erreichte die Fieberbrunner Ache ihren
bisherigen Höhepunkt. Sie tritt an mehreren Stellen über die Ufer und lief
in Wohnsiedlungen sowie auf die Hochkönigbundesstraße B164 welche daraufhin
gesperrt werden musste.
Im gesamten Ortsgebiet wurden bereits mehrere Brücken und Wege in Achennähe
gesperrt. Eine ebenso große Herausforderung bereitete jedoch bisher das
Erwachen der Bevölkerung. Viele Menschen stellten erst jetzt fest, dass zum
Beispiel Keller oder Parkplätze unter Wasser stehen und alarmieren die
Feuerwehr. Dadurch gehen in der Funkzentrale die Alarmmeldungen im
zehn-Sekunden-Takt ein, währenddessen der Regen weiter anhält und die
Gewässerpegel immer weiter steigen.

Aktueller Stand: Über 60 Alarmierungen
Über 80 Mann und Frau der Feuerwehr, Bergrettung,
Bundesheer im Einsatz
Bereits über 20 Stunden im Einsatz

Bundesheer für Katastrophenassistenz im Tiroler Unterland angefordert
Tirols LH Günther Platter dankt Einsatzkräften
Insgesamt 76 Hangrutschungen und Muren sowie hunderte evakuierte Personen im Tiroler Unterland - LH Günther Platter hat den vom Unwetter besonders betroffenen Gemeinden bereits die Unterstützung des Landes Tirol angekündigt. Nach dem Vorliegen einer ersten Schadensübersicht will die Tiroler Landesregierung bereits am Dienstag in ihrer Regierungssitzung ein erstes Maßnahmenpaket beschließen.
Gemeinsam mit Innenministerin Johanna Mikl-Leitner und Tirols Landespolizeidirektor Helmut Tomac überzeugte sich LH Günther Platter in Kössen und Umgebung vom bisherigen Ausmaß der Hochwasserkatastrophe und zollte einmal mehr den Einsatzorganisationen großes Lob: „Solche Ereignisse zeigen uns, wie professionell das HelferInnen-Netzwerk in Tirol aufgestellt und im Notfall zur Seite ist. In Krisen- oder Katastrophenfällen können wir uns immer aufeinander verlassen. Ich möchte mich bei jedem einzelnen, der in den vergangenen 48 Stunden im Einsatz gestanden ist, aufrichtig bedanken!“
Bundesheer-Unterstützung angefordert
Der Landeshauptmann hat auch den Militärkommandanten von Tirol, Herbert Bauer, bereits um Unterstützung bei den Aufräumarbeiten im Tiroler Unterland ersucht. So sollen zu den 25 Soldaten in St. Johann morgen, Montag, noch weitere 100 Mann des Bundesheeres im Bezirk Kitzbühel in den Einsatz kommen. „Dazu haben wir auch noch zwei zusätzliche Hubschrauber des Bundesheeres für Tirol angefordert“, berichtet Marcel Innerkofler, Leiter der Landeswarnzentrale Tirol (LWZ).
Prekäre Hochwasserlage im Bezirk Kitzbühel
Nach wie vor ist die Hochwassersituation im Bezirk Kitzbühel prekär. Besonders dramatisch stellt sich die Situation in der Gemeinde Kössen dar, die derzeit nicht erreichbar und ohne Stromversorgung ist. Im Siedlungsgebiet von Kössen bleiben somit rund 1.500 Haushalte bis voraussichtlich Montagvormittag ohne Netzstrom. Auch die Marktgemeinde Fieberbrunn ist auf dem Straßenweg nicht erreichbar. Die Aufhebung der Straßensperren ist ungewiss.
„Die Pegel zeigen mittlerweile stellenweise leicht fallende und zum Teil stagnierende Durchflusswerte an, sodass vorerst vorsichtig von keiner weiteren Verschärfung gesprochen werden kann. Gleichzeitig beginnen sich Ausuferungsbereiche zu entleeren. Mit einem Nachlassen der Regenfälle ist aber erst ab der zweiten Nachthälfte auf Montag zu rechnen“, betont Peter Schönacher von der Bezirkseinsatzleitung der BH Kitzbühel.
Aktueller Verkehrsüberblick vom Bezirk Kitzbühel
Im gesamten Bezirk kommt es wegen der Überschwemmungen zu zahlreichen Sperren auch leistungsfähiger Straßen:
Straßensperren mit überregionaler Bedeutung
B178 zwischen Erpfendorf und Waidring sowie zwischen Waidring und Lofer.
B 172 Kössen – Walchsee, Kössen – Reit i. W.
B 164 St. Johann – Fieberbrunn und Hochfilzen – Leogang.
B 170 Brixen – Hopfgarten,
B 161 Jochberg – Mittersill,
Straßensperren mit regionaler Bedeutung:
L 2 Waidring - St. Ulrich.
L B 176 Kössen – Schleching.
L 202 Reith – Going/Oberndorf.
Zugunterbrechungen und Schienenersatzverkehr
Auch mehrere Brücken in St. Johann (Notheggerbrücke und Neubaubrücke) sind derzeit gesperrt und erschweren die Anfahrt zum Bezirkskrankenhaus. Die Bahnstrecke der ÖBB ist wegen Murenabgängen zwischen Hochfilzen und Leogang unterbrochen, derzeit gibt es keinen Schienenersatzverkehr.
Auf der unterbrochenen Westbahnstrecke haben die ÖBB ab Kufstein einen Schienenersatzverkehr bis Kiefersfelden eingerichtet. Anschließend kann man mit dem Zug von Kiefersfelden bis Freilassing weiterfahren. Ab Freilassing ist wieder ein Schienenersatzverkehr bis Salzburg vorgesehen. Von Salzburg geht es dann wieder auf der Schiene weiter nach Wien.
Rotes Kreuz Tirol hilft Bayern und liefert Medikamente nach Kössen
Am heutigen Sonntagnachmittag haben sich 270 KatastrophenexpertInnen des Roten Kreuzes Tirol auf Anforderung des Bayerischen Roten Kreuzes auf den Weg nach Rosenheim gemacht, um dort bei der Evakuierung ganzer Stadtteile wegen Hochwassergefahr mitzuhelfen. Im Gepäck hat die Tiroler Hilfseinheit 1.500 Decken und 500 Feldbetten. Die Mannschaft wurde aus den Alarmeinheiten Tirol-Mitte (Zentralraum Innsbruck) und Tirol-West (Oberland und Außerfern) gebildet.
„Im Bezirk Kitzbühel haben wir im Rettungsdienst momentan zehn Rettungswägen mehr im Einsatz als in der Winter-Hochsaison“, informiert Fritz Eller, Pressesprecher des Landesverbands des Roten Kreuzes Tirol. Grund sind mehr Unfälle durch das Hochwasser sowie die schwierige Transportsituation durch die zahlreichen gesperrten Straßen. So hat das Rote Kreuz auch dringende Medikamententransporte in das vom Hochwasser schwer betroffene Kössen übernommen.

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