Meinung: Hasspostings im Netz - muss das sein?
ERPFENDORF (jos). Wie nun bekannt wurde, wurde ein 17-Jähriger als Täter der zahlreichen Brandstiftungen in Erpfendorf festgenommen. Er gestand vier Brandstiftungen und drei Sachbeschädigungen begangen zu haben (die BEZIRKSBLÄTTER berichteten).
Die Medienpräsenz ist groß: Im Netz machen zahlreiche wütende Bürger ihrem Ärger Luft und beschimpfen den Täter. Ein Facebook-User (Name d. Redaktion bekannt) griff auf einer Facebook-Berichterstattungsseite (Name d. Redaktion bekannt) dazu auf Beleidigungen auf unterstem Niveau zurück: "Dem gehört ein B-Schlauch in den Arsch gesteckt und das Wasser aufgedreht".
Die selbe Facebookseite stellte einige private Bilder des Täters, wenn auch zum Teil zensiert, online. Trotz der Zensierung war er für diejenigen, die den Täter kennen, wohl trotzdem zu erkennen. Als "rechtlich kein Problem" kommentierten die Betreiber der Seite jene Beiträge der User, die sich für die Entfernung der Bilder einsetzten. Am Nachmittag des 19. Juli wurden die Bilder schließlich entfernt.
Trotz der großen öffentlichen Empörung über den Täter sollte man sich im Umgangston mäßigen. Hasspostings und An-den-Pranger-Stellen helfen niemandem weiter.
Die Taten des 17-Jährigen sind jedoch keinesfalls zu rechtfertigen. Man kann nur hoffen, dass er von der Justiz einer gerechten Strafe zugeführt und ihm bewusst wird, dass er mit der Brandstiftung am "Schwabenhof" eine Existenz zerstört und zudem Hundertausende Euros an Schäden verursacht hat.
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