Miteinander für den Hochwasserschutz
Aktionsgemeinschaft Hagertal wird aktiv
KÖSSEN (jom). In Kössen hat nach der Hochwasserkatastrophe der Alltag Einzug gehalten, schrittweise kommt man in die Normalität zurück. Nun steht die Zukunft des Hochwasserschutzes im Fokus des Interesses.
Derzeit wird intensiv und auch emotional über Schutzmaßnahmen gegen Hochwasser in Kössen diskutiert. In zwei Unterschriftenaktionen wird die Flutung des Hagertales als einfache Lösung gefordert. Diese Aktionen führten zu einer starken Polarisierung in der Gemeinde. Zuletzt hatte Sepp Hechenbichler eine Staumauer (Rückahltebauwerk mit regelbarem Durchfluss) ins Spiel gebracht, damit man das Wasser im Hager für einige Stunde „parken“ könnte.
Seit August ist nun auch die „Aktionsgemeinschaft Hagertal“ aktiv. Auch große Gebiete im Hagertal waren extrem von der Juni-Flut betroffen. Carmen Haunholter und Detlef Voss mit Unterstützung vieler Hagertaler haben ein Schreiben mit konkreten Vorschlägen für den Hochwasserschutz an die Gemeinde und die zuständigen Stellen geschickt.
Die Eckpunkte sind: Wahrung des Natur- und Wirtschaftsraumes Hagertal; Wiederherstellung und Befestigung der Flussdämme; Aushub des Flussbettes im gesamten Verlauf; Bewuchspflege der Dämme; Zusage einer schnellen Rekultivierung nach einer Überschwemmung.
"Wir sind bereit, für eine fließende Retension unsere Grundstücke zur Verfügung zu stellen", so die Hagertaler. Die Ursachen und Versäumnisse müssen rasch und gemeinsam aufgearbeitet werden, wird gefordert. Eine Stauung der Ache oder ein Kraftwerk wird abgelehnt.
Bgm. Stefan Mühlberger hält fest: "Zuerst ausschreiben, dann planen, dann bauen.
Die Gemeinde Kössen hat bei der Abteilung Wasserwirtschaft des Landes eine Ausschreibung zur Planung über eine verbesserte Studie der Retensionsflächen und Hochwasserschutz in Auftrag gegeben, die bis Ende des Jahres fertig sein soll. Im Zuge dieser Planung werden dann die Experten mit den Grundeigentümern und Bauern im Hagertal konkrete Gespräche führen", erklärt Mühlberger
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