Hochwasserschutz Kössen: Meinungen gehen auseinander
Fließende Retention, Staumauer? Wie ein Hochwasser vor Kössen zurückgehalten werden könnte - eine Streitfrage.
KÖSSEN (niko). Wie künftig ein "Jahrhundert"-Hochwasser schon vor dem Kössener Ortszentrum zurück-gehalten werden könnte - ob mit fließender Retention im Hagertal oder ein "Rückhaltebauwerk" bei der Engstelle am Ende des Tals - darüber wird in der Gemeinde heftig diskutiert.
Die Aktionsgemeinschaft Hagertal tritt für einen "ökologische und wirtschaftlich vernünftigen" Hochwasserschutz durch fließende Retention im Hagertal ein. Man würde fast die gesamte Fläche (80 Hektar) für eine "staufreie" Retention verfügbar machen, wie Carmen Haunholter auf www.meinbezirk.at betont. Gefordert wird auch, dass das südliche Tal (Gemeinde Kirchdorf, über 200 Hektar) als Auslaufflächen genützt werden. Eine Stauung wird hingegen vehement abgelehnt. "Die Folgen wären katastrophal", so Haunholter.
Sepp Hechenbichler hatte die Möglichkeit eines Rückhaltebauwerks - sinnvollerweise in Verbindung mit einem Fließwasserkraftwerk - ins Spiel gebracht. "Nur damit kann man wirkunsvollen Schutz generieren. Schon im Juni hatte ja das Hagertal großflächig als Retentionsfläche gedient, trotzdem kam es zur Katastrophe. Das hängt wiederum mit dem Entenloch zusammen, das Rückstaus produziert. Da nützt die fließende Retention zu wenig, nur eine kontrollierte Stauung kann hier wirklich helfen. Natürlich in Verbindung mit großzügigsten Entschädigungen und Wiederherstellungen bei den betroffenen Hagertalflächen. Das kostet aber einen Bruchteil jener Schäden, die bei der Überflutung der Siedlungsgebiete entstehen", so Hechenbichler.
Bgm. Stefan will die Ergebnisse der in Auftrag gegebenenStudie "Hagertal - Retentionsraum" abwarten. Die Hagertal-Grundeigentümer will er voll in die Abläufe und Planungen einbinden. Vorschläge wie "Staumauer" oder "E-Werk" seien private Äußerungen und liegen außerhalb aller Absprachen und Planungen, betont der Ortschef. "Die Grundeigentümer werden von uns bestmöglich und in vollem Umfang über die weiteren Schritte eingebunden und informiert - natürlich im Vorhinein. Wenn sich aus der Hagertal-Studie konkrete Schritte abzeichnen, sind die Grundeigentümer zu kontaktieren und deren Wünsche bestmölgich in die Planungen einzubauen", so Mühlberger.
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