Frost setzte dem Obst zu

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TIROL/BEZIRK KITZBÜHEL (niko). Tirols Gemüse- und Obstbauern sind vom heftigen Kälteeinbruch betroffen. Es muss mit Ernteausfällen gerechnet werden. Vor allem die Frostnacht von Donnerstag auf Freitag hat den Kulturen zugesetzt.
Im Obstanbau ist sogar mit Totalausfällen bei Kirschen, Zwetschken sowie Marillen zu rechnen, da es heuer eine verfrühte Blütezeit gegeben hat. Der Schaden lässt sich noch nicht beziffern, so Hermann Kuenz, Obmann von TirolObst.

Stark betroffen sind auch die Erdbeerkulturen, die gerade voll in der Blüte standen. Im Gemüseanbau wurden Zucchini, Bohnen, Tomaten, Kürbis und Gurken in Mitleidenschaft gezogen.

"Im Bezirk Kitzbühel haben wir beim Obst wahrscheinlich keine großen Probleme mit dem Frost, da der Apfel eigentlich noch nicht blüht. Bei Birne wird's etwas schwieriger, hier hat in Gunstlagen die Blüte schon eingesetzt. Marille und Kirsche sind leider voll betroffen. Obstbau spielt im Bezirk allgemein wenig Rolle, da aufgrund der hohen Jahresniederschläge kein Qualitätsobst (ohne Schorf...) erzeugt werden kann. Bedeutung hat bei uns das Wirtschaftsobst, besonders im Obstangerl und auf Streuobstwiesen; dieses wird meist als Schnaps veredelt. Der Obmann der Obst- und Gartenbauvereine Hopfgarten, Georg Lindner, sieht in Hopfgarten ein ähnliches Bild", erklärt Hans Bachler, Dienststellenleiter in der Bezirkslandwirtschaftskammer.

"Wir haben rund 100 Obstbäume in der Schule. Die Marillenblüte war schon, auch die Bestäubung durch Bienen. Wir versuchen, Bäume mit Fließ abzudecken. Der Frost wird den Bäumen aber zusetzen, welche Schäden es gibt, sieht man erst später. Kirsche und Zwetschke werden sicher leiden, Äpfel und Birnen weniger, da hier die Blüte noch aussteht. Beim Beerenobst gibt es auch weniger Probleme. Wenn da etwas geschädigt ist, treibt es neu aus", so Dir. Franz Berger von der LLA Weitau.
Der Obst- und Gemüsebau spiele in der Region wenig Rolle, dieser konzentriere sich vor allem auf das Inntal, Oberland und das Lienzer Becken, so Berger.

Toni Baldauf, Bio-Gemüsebauer in Kirchdorf, weiß, dass er Schäden hinnehmen wird müssen, die sich jedoch in Grenzen halten. "Damit muss man in unseren Breiten zu dieser Zeit immer rechnen. Der Frost kam am Freitag auch ein wenig ins Glashaus; auf den Freiflächen habe ich Fließe zum Schutz; da hatte ich gehofft, dass der Schnee liegen bleibt, quasi als wärmende Isolierschicht; das war aber nicht der Fall, dann muss man das Fließ nass halten, denn ein Eispanzer hilft."
Grundsätzlich setzt Baldauf im Frühjahr auf widerstandsfähige Pflanzen, da man vor Kälte und Schnee nicht gefeit ist.

Fotos: Krabichler, Schilling, Kogler, P. Pischler, G. Schwaiger

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