PillerseeTal trotz Nächtigungsrückgang
GF Kuen: "TVB darf nicht zu einer Infrastrukturverwaltung werden"
PILLERSEETAL (niko). In der laufenden Sommersaison haben zahlreiche Hotels im PillerseeTal umfangreich renoviert oder erweitert. Was einerseits die Qualität hebt, beschert andererseits der Region einen Nächtigungsrückgang (wir berichteten bereits).
Hotels investierten zuletzt verstärkt in Qualität, auch im heurigen Sommer. „Um am Markt bestehen zu können, müssen wir in Qualität und Ausstattung investieren“, bestätigt Alexander Nothegger vom Hotel Kitzspitz in St. Jakob. Das Hotel wurde im Sommer um zwölf Zimmer, einen Wellnessbereich samt Pool erweitert.
In Fieberbrunn entstanden im Hotel Großlehen sechs Chalets für gehobene Ansprüche und im Sporthotel Fontana wurden wichtige Adaptierungen für die Wintersaison vorgenommen. Zudem wurde bereits mit dem Bau des Vaya Resorts begonnen. Die Fertigstellung der Anlage mit 450 Appartement- und Chaletbetten ist für Sommer 2018 geplant. In Waidring entstehen neue Qualitätsbetten im neuen Hotel „Sendlhof“.
TVB-GF Armin Kuen sieht die langfristige Entwicklung durchwegs positiv, auch wenn das heurige Sommerergebnis darunter leidet. Durch die Bauarbeiten gab es in der Region bis Ende August einen Nächtigungsrückgang von 8,6 %. Erwartungsgemäß fiel der Rückgang in Fieberbrunn (-16,4%) und St. Jakob (-8,8%) durch die Baumaßnahmen und die damit geschlossenen Betriebe am höchsten aus. Waidring, wo letztes Jahr das Kanuten Camp für Nächtigungen sorgte, musste ebenfalls Einbußen (-8,6%) hinnehmen. Hochfilzen (17,6%) und St. Ulrich (5,5%) verzeichnen deutliche Zuwächse. Für den Winter zeigt sich Kuen positiv gestimmt.
Marketing stärken
Kuen sieht für die erfolgreiche Zukunftsperspektive aber auch noch weiteren Handlungsbedarf. „Wir müssen mit aller Kraft am Ausbau der verfügbaren Marketingmittel arbeiten. Ziel ist die Bearbeitung weiterer wichtiger Quellmärkte, was nur durch zusätzliches Budget möglich ist."
Auch die anstehenden Infrastrukturprojekte sieht Kuen unter diesem Aspekt. „Große Infrastrukturprojekte, u. a. bei der Bergbahn Pillersee oder beim Aubad Fieberbrunn, stehen derzeit zur Diskussion. Beide Einrichtungen haben durchaus touristische Berechtigung. Aber ein TVB kann nur so viel Geld ausgeben, wie er zur Verfügung hat. Die Balance zwischen Infrastruktur- und Marketingmittel muss ausgewogen sein. Der TVB darf nicht zur einer Infrastrukturverwaltung werden“, warnt Kuen.
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