Baustelle bringt Umsatzeinbußen: "Viele trauen sich gar nicht her"
Obwohl Betriebe trotz Baustelle erreichbar sind, machen viele lieber einen großen Bogen um die Glanbrücke.
PISCHELDORFER STRASSE. Gespenstisch still ist es derzeit auf einer der am stärksten befahrenen Straßen in Klagenfurt. Wo sonst hunderte Autos pro Tag durchfahren, kann man nun als Fußgänger mitten auf der leergefegten Pischeldorfer Straße stehen und beobachten, wie der Bau der Glanbrücke vorangeht. Gespenstisch still ist es leider auch in den beiden Betrieben, die von der Sperre am meisten betroffen sind. Obwohl die Zufahrt (stadtauswärts) zum Betrieb Garten Hübner möglich ist, verirren sich derzeit kaum Kunden zu Chef Fritz Hübner und Seniorchef Friedrich Hübner. "Trotz des großen Plakates, dass die Zufahrt möglich ist, trauen sich die Menschen nicht her", seufzt Friedrich Hübner, "eine Baustelle wird im Kopf immer sofort mit einer Sperre assoziiert, deshalb umfahren sie sie großräumig und versuchen erst gar nicht, zu uns zu gelangen." Obwohl es ohne weiteres möglich ist. Entsprechend verzeichnet die Gärtnerei einen gewaltigen Frequenzeinbruch. "Die Einzelkunden sind auf knapp 30 Prozent zurückgegangen, an manchen Tagen sogar um noch mehr", sagt Hübner.
Jammern will er allerdings nicht, denn: "Ich weiß, der Bau ist nötig. Und ich habe durch ein Gespräch mit dem Straßenbaureferenten zumindest erreichen können, das wir das starke Frühlingsgeschäft noch ohne Baustelle über die Bühne bringen konnten." Denn ursprünglich wäre laut Hübner geplant gewesen, schon im Mai mit dem Neubau der Glanbrücke zu beginnen. "Außerdem haben wir viele Auftragsarbeiten und Stammkunden. Hier sind wir Gott sei Dank voll ausgelastet", so Hübner. Wegen der wenigen Frequenz muss der Firmenchef nun manchmal erfinderisch sein, was er mit seinen Mitarbeitern macht. "Unser Gärtner Walter arbeitet nun oft in unserer Baumschulproduktion mit, statt hier im Betrieb. Und wenn wirklich nichts zu tun ist, dann schick ich ihn auch mal zum Baden", schmunzelt Hübner.
Rad4all ebenso erreichbar
Auch bei Rad4all von Christian Brunner geht es derzeit eher beschaulich zu, obwohl auch hier die Zufahrt (stadteinwärts) für Autofahrer möglich ist, mit dem Rad ist das Geschäft sogar von beiden Seiten erreichbar. "Natürlich spürt man die Baustelle deutlich bei Frequenz und Umsatz", sagt Chef Christian Brunner. Vor allem in den ersten Wochen sei es schlimm gewesen. "Da wurden die Schremm- und Abrissarbeiten gemacht. Staub und Lärm hat fast alle ferngehalten", sagt der Radprofi. Gott sei Dank sei der überwiegende Teil Stammkundschaft und viele von ihnen kämen trotz der Baustelle. "Doch die Laufkundschaft fehlt jetzt natürlich", sagt Brunner. Er nimmt die Baustelle mit Humor und bietet in dieser Zeit eine "Staubaktion" an. "Auf lagernde Räder gibt es in der Zeit zehn bis 15 Prozent Rabatt", sagt Brunner. Wie Hübner sagt auch er, dass der Neubau nun mal nötig sei. "Man muss sich nunmal darauf einstellen, dass man nun vier Monate damit leben muss. Ich habe deshalb auch bewusst bei der Frühjahrsbestellung weniger Räder geordert. Und dann nimmt ohnehin wieder alles seinen normalen Gang", sagt Brunner.
Es gibt noch weitere Betriebe, wie eine Musikschule und ein Tanzstudio, auch diese sind erreichbar. Wobei diese keine klassische Laufkundschaft haben.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.