Der Neubau Klagenfurts geht ins Finale
Das neue Relief der Altstadt von Klagenfurt erhält derzeit bei Steinmetz Cekoni in Ferlach den letzten Schliff.
KLAGENFURT, FERLACH. Drei Herren bauen, wenn man es so bezeichnen möchte, die Klagenfurter Altstadt gerade neu. Gemeint ist das Klagenfurt-Relief, das im Zuge des Jubiläumsjahres neu angefertigt und in Bronze gegossen wurde. Gefertigt hat das Modell der Klagenfurter Restaurator und Bildhauer Marco Tomasi – in insgesamt 700 Arbeitsstunden, wie er verrät: "Vorlage war das bemalte Holzbaumodell von Oskar Chmelik, das im Landesmuseum steht. Dieses habe ich orginialgetreu nachmodelliert."
War akribische Millimeterarbeit
Und das war akribische Millimeterarbeit, wie Tomasi verrät. Jede Dachschräge, jeder Baum, jedes Haus und jeder Abstand musste genauestens vermessen und auf das neue Modell übertragen werden. "Und dabei musste ich natürlich vorsichtig sein, damit ich das Modell von Chmelik nicht beschädige." Bei über 80 Häusern, 440 Dächern und 220 Bäumen weiß man dann, warum Tomasi so viel Zeit investiert hat. "Das Modell habe ich in Gips angefertigt, danach wurde von der steirischen Firma Loderer ein Silikonabdruck erstellt, das Relief mit einem Wachsschmelzverfahren in Bronze gegossen und eine Patina angebracht", sagt Tomasi weiter.
"Hoffentlich keine Vandalenakte"
Das neue Bronzemodell ist nun witterungsbeständig, weshalb es auch nicht mehr von einer Glaskuppel geschützt sein wird. "Ich hoffe nur, dass es keinem Vandalenakt zum Opfer fällt", seufzt Tomasi und spielt auf den Diebstahl der Bronzebüste des Volksschauspielers Georg Bucher vergangene Woche an. Auch diese hat übrigens Tomasi gemacht.
Steinmetz und Kunstschmied fertigen jetzt den Sockel
Das fertig gegossene Relief ist seit März nun in Ferlach im Betrieb des Steinmetzmeisters Helmut Cekoni-Hutter. Er und der Klagenfurter Kunstschmied Michael Pirker sind quasi für den finalen "Rahmen" verantwortlich. Sie fertigen gemeinsam den Sockel, auf dem das Relief dann ab 26. April am Klagenfurter Domplatz thronen wird.
1.200 Kilo Schieferstein
Basis ist ein etwa 1.200 Kilo schwerer Kärntner Schieferstein. Cekoni-Hutter erklärt: "Der Stein soll möglichst naturbelassen bleiben, wir schrägen aber noch die Kanten ab." Es mache ihn stolz, dass er "damit auch ein Stück zum 500-Jahr-Jubiläum beitragen kann."
Norisches Eisen als "Schwebe"
Damit das Relief mit dem Stein verbunden ist, fertigt Pirker eine Unterbodenkonstruktion aus norischem Eisen. Pirker erläutert: "Sie wird 42 cm hoch und bildet den Übergang zum Stein. Die Farbe wird Waldensteiner Glimmer sein. Damit wird auch der Eiffelturm alle sieben Jahre gestrichen." Die Konstruktion wirke quasi durchsichtig, sodass es anmutet, als würde das Relief über dem Stein schweben.
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