Genauer Plan für die weiße Pracht
Der Winterdienst ist in Klagenfurt nun schon mehrmals ausgerückt. Geräumt wird nach genauen Abläufen.
KLAGENFURT (vep). Stau, Rutschgefahr, verärgerte Autofahrer und Fußgänger: Wenn es in Klagenfurt schneit, ist Chaos schnell vorprogrammiert. Das zu verhindern, hat sich der städtische Winterdienst auf die Fahnen geheftet. Allen voran Winterdienst-Leiter Michael Pirker, der mit einem 110-köpfigen Team, 22 Fahrzeugen und mit der Hilfe von 31 Landwirten versucht, die weiße Pracht zu beseitigen. Insgesamt 572 km Straßennetz und 127 km Radwege betreuen sie in der Landeshauptstadt.
"Sehr häufig rufen Leute an und fragen, warum bei ihnen noch nicht geräumt wurde", sagt Pirker. Das hat einen einfachen Grund, denn die Schneeräumungsprioritäten sind in der RVS-Richtlinie genau festgeschrieben.
Vorgeschriebene Abläufe
Zunächst werden alle wichtigen Haupt- und Einfahrtsstraßen geräumt. Hinzu kommen jene Straßen, auf denen Buslinien verkehren sowie rund um Krankenhäuser, Schulen, aber auch Feuerwehren. "Etwa 60 Kilometer sind das", sagt Pirker. Diese werden mit jeweils zwei Schneepflügen, die im Verband fahren, bewältigt. Diese Priorität gilt als "B1". "B2" umfasst dann die Räumung aller Gewerbe- und Siedlungsgebiete sowie Bergstraßen. "Dann folgt ,B3', das sind Wohnstraßen und solche mit ländlichem Charakter", sagt Pirker.
Vieles wird parallel gemacht
Parallel dazu wird mit der Räumung von Radwegen begonnen. Vorrang haben laut Pirker die getrennt geführten, die für den Berufs- und Schulverkehr relevant sind oder Verbindungen zwischen einzelnen Straßenzügen darstellen (B4). "Dann erst räumen wir jene für den Freizeitverkehr (B5)."
Fast gleichzeitig nehmen auch die anderen Teams ihre Arbeit auf, die ausgewiesene Gehsteige, Fußgängerzonen und Bushaltestellen räumen (B6). Die Kategorie B7 umfasst schließlich Parkplätze und andere Abstellflächen.
Schnee bei Nacht "besser"
Zwei Mal pro Tag erhält der Winterdienst eine ZAMG-Prognose. "Die ist meist recht genau", sagt Pirker. Er sieht es lieber, wenn es in der Nacht schneit. "Wenn es um zwei, drei Uhr beginnt, können wir bis zum Frühverkehr die Straßen wieder freilegen. Schneit es erst in der Früh, haben wir da keine Chance mehr."
Der Schnee, der über den Winter abgeführt wird, landet übrigens in einem ehemaligen Klärbecken bei der Kläranlage. 2016/17 waren es rund 25.000 m³. "Der Salzgehalt ist aber so gering, dass es bei der Schneeschmelze zu keiner Beeinträchtigung der Umwelt kommt", versichert Pirker.
Parks und Friedhöfe
Für die Schneeräumung in den Parks sowie auf den Friedhöfen ist die Abteilung Stadtgarten zuständig. "Sobald es schneit, beginnen die Mitarbeiter mit der Räumung", informiert StR Frank Frey. Das sei erst seit 2015/16 so, in der Vorgängerperiode gab es in den Klagenfurter Parks nur eingeschränkten oder gar keinen Winterdienst. "Es sind 83 Parkanlagen, die sie betreuen, vom Europapark bis Welzenegg und St. Ruprecht", sagt Frey. Der Winterdienst auf den städtischen Friedhöfen sei mitunter schwierig, sagt Frey: "Hier gilt, obwohl die Hauptwege betreut werden, ein eingeschränkter Winterdienst, denn viele Gräber sind nur über kleine Trampelpfade über Wiesen erreichbar."
Eine gefährliche Stelle
Es gibt in Klagenfurt lediglich eine Stelle, die im Winter gefährlich ist, verrät er. "Im Landhauspark beim Kiki-Kogelnik-Brunnen. Das Dach ist steil und das Landhaus hat keine Schneefänger."
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