Jüngste Rechtsanwältin Kärntens eröffnet Kanzlei in Klagenfurt
Sophie Malleg nicht nur ihr Studium in Mindestzeit durchgezogen, sondern nebenbei auch gleich ein zweites für ihre Spezialisierung abgeschlossen.
KLAGENFURT. Seit 26. Juni ist die Klagenfurterin Sophie Malleg die jüngste Rechtsanwältin in Kärnten. 28 Jahre jung, hat Malleg das Studium samt der fünf Praxisjahre in Mindestzeit absolviert. Nach der Angelobung durch Rechtsanwaltskammer-Präsident Gernot Murko hat sie nun am 1. Juli ihre eigene Kanzlei am Kardinalschütt eröffnet. Weiters ist sie Partnerin in der Insolvenzverwaltungsgesellschaft D. Brandl & Mag. Malleg.
"Natürlich ist es für mich etwas Besonderes, die Jüngste zu sein", sagt Malleg, "denn ich habe hart darauf hingearbeitet. Nun möchte ich eventuell noch das Doktorat anhängen."
Berufsbegleitend hat Malleg zudem auch den Master in Wirtschaftsrecht gemacht. "Für meine Spezialisierung auf Wirtschafts-, Insolvenz- und Steuerrecht war das eine optimale Ergänzung", sagt Malleg, die von Anfang an diesen Beruf ergreifen wollte. "In meiner Familie bin ich die erste, jedoch haben wir, nachdem mein Vater Wirtschaftsprüfer ist, einen wirtschaftlichen Hintergrund."
Außerdem ist die 28-jährige zertifizierte Yoga-Lehrerin. "Das ist mein Ausgleich", schmunzelt sie.
Malleg hat sich ganz bewusst für den Fachbereich Wirtschaft entschieden: "Gerade das Insolvenzrecht ist sehr spannend, da man sich zwischen Wirtschaft und Juristerei hin- und herbewegt." Zudem sieht sie gerade im Wirtschaftsbereich großes Potenzial: "Ich nehme hier erhöhten Beratungsbedarf wahr. Deshalb liegt mir die Beratung meiner Klienten auch im Hinblick auf Haftungsprävention sehr am Herzen", so die junge Anwältin.
Wenig weibliche Anwälte
Sophie Malleg ist eine der wenigen Frauen, die sich für den Beruf des Rechtsanwaltes entscheiden – insgesamt sind in Kärnten nur 19 Prozent der Anwälte weiblich. Der Frauenanteil bei den Absolventen eines Jusstudiums und bei den Konzipienten ist mit 54 Prozent hingegen sehr hoch. "Ich verstehe schon, dass viele Frauen wegen der Familienplanung und Jobsicherheit sich innerhalb der juristischen Berufe dann eher für das Richteramt und ähnliches entscheiden." Laut Malleg sei es wichtig, dass es auch weibliche Juristinnen gibt, denn: "Frauen haben oft andere Sicht- und Denkweisen als ihre männlichen Kollegen und entsprechend auch eventuell andere Lösungsansätze."
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.