Mit Blackout-Kochbuch für Ernstfall gerüstet
Der Zivilschutzverband Kärnten gab in der VS Hörtendorf Tipps, wie man ohne Strom kocht und präsentierte auch ein "Notfall-Kochbuch".
KLAGENFURT (vep). Föhnsturm Yves ist vielen noch in Erinnerung, tagelang war Eisenkappel von der Außenwelt abgeschnitten. "Solche Dinge sind unvorhersehbar und nicht kontrollierbar", sagt Zivilschutzverbands-Präsident Rudi Schober. Deshalb zeigte der Zivilschutzverband mit Schülern der VS Hörtendorf nun, wie man mit einfachen Mitteln ohne Strom kochen und sich versorgen kann. "Wir wollen keine Angst schüren, sondern präventiv zeigen, was man im Ernstfall tun kann", sagt Schober. "Es ist auch eine Entlastung für Einsatzkräfte, wenn sie wissen, die Menschen können sich selbst versorgen."
Dieser Termin war Startschuss für eine Info-Kampagne, so Schober: "Wir wollen viele Schulen mit dieser Idee besuchen und setzten auf die Kinder als Sicherheitsbotschafter."
Das "Blackout"-Kochbuch
Schober präsentierte auch ein "Blackout"-Kochbuch, das der Österreichische Zivilschutzverband gemeinsam mit dem dreifachen Grillstaatsmeister Peter Straka aus Niederösterreich entwickelt hat. Darin werden verschiedene Grill- und Kocharten ohne Strom gezeigt, es gibt Tipps zur Sicherung und Einlagerung von Lebensmitteln, zum richtigen Verhalten im Notfall, Checklisten, Rezepte und ganze Notfall-Menüpläne. "Unser Ziel ist, dass jeder Kärntner Haushalt dieses Kochbuch hat", so Schober. Buch unter: zivilschutzverband.at, siz.cc/kaernten
Tipps: Not-Kochstellen
Holzkohle- und Kugelgrill: Können im Notfall auch mit Holz betrieben werden.
Dutch-Oven: Unverwüstlich, kann überall im Freien eingesetzt werden, auch über einfachem Lagerfeuer.
Lagerfeuer Indoor: Ziegelsteine im Kreis aufstellen, Topf mit Brennpaste in die Mitte, Grillrost oben auflegen.
Campingkocher: Auch im Haus einsetzbar – gut lüften! Nur für kleine Mengen.
Tipp: Vorrat an leeren Einmachgläsern. Taut der Tiefkühler, können Lebensmittel noch "verkocht" und abgefüllt werden.
Vorrats-Tipps für den Notfall
Lebensmittel und Mineralwasser oder Saft für 7-14 Tage.
Lebensmittel mit langer Haltbarkeitsdauer: Öl, Schmalz, Essig, Salz, Zucker, Honig, Marmeladen, Gewürze (auch Brotgewürz), Mehl, Backpulver, Trockengerm, Grieß, Haferflocken, Trockenobst, Sauerkraut, Zwiebel, Knoblauch, Kartoffel, Äpfel, Kürbis, Schmelzkäse, Reis, Einkornreis, Nudel, Suppenpulver ,Tomatenmark, getrocknete Steinpilze, Oliven, Dosen- und Glasprodukte (Thunfisch & Co., Gemüse und Obst, Fertigprodukte, Aufstriche), Geselchtes und Dauerwurst, Trockenmilch, Trockenei, Trockenbutter, gefriergetrocknete Fertiggerichte.
Achtung: Bei Stromausfällen beginnen Produkte im Tiefkühler nach zwei Tagen aufzutauen.
Vorrat Sonstiges: Körperpflege-Artikel, Hausapotheke und Medikamente, Brennpaste, Gaskocher, Grillkohle, Kerzen und Feuerzeug, Batterien, Batterie- oder Kurbelradio.
Notfallrucksack bereithalten: Warme Kleidung, Regenschutz, Wolldecke oder Schlafsack, Notproviant, Hygieneartikel, Reiseapotheke, Taschenlampe.
Wichtige Dokumente in einer (griffbereiten) Mappe oder Bankschließfach lagern.
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