MIT VIDEO: Wer braucht schon die Männer: Frauenpower bei der Bauhaus "Womens night"
Seit sechs Jahren ungebrochenes Interesse: Das Bauhaus lud gestern wieder zur "Womens night", bei der Frauen von Profis lernen, wie man Fliesen legt und mit dem Schlagbohrer umgeht.
SÜDRING (vep). "Vor 40 Jahren hat mein Mann unser WC verfliest, jetzt will ich das machen, ich liebe es, handwerklich zu arbeiten", sagt die rüstige Klagenfurter Pensionistin Melitta. Deshalb hat sie sich gestern bei der "Womens night" im Bauhaus Klagenfurt von Hermann-Oliver Schnöll von Henkel auch zeigen lassen, wie man Fliesen richtig verlegt. Doch nicht nur sie; insgesamt haben gestern 70 Frauen im Bauhaus Laminat und Fliesen verlegt, gelernt mit dem Schlagbohrer umzugehen, haben Ytong-Steine zu einer Mauer verbaut, Wände verputzt und bemalt. Warum? "Ich will gewisse Dinge einfach selber machen und wenn, dann richtig. Deshalb lasse ich mir heute zeigen, wie man einen Laminat-Boden verlegt. Ich will nämlich zu Hause in einem Raum einen neuen Boden machen", sagt Marianne.
"Ohne Frauen geht nichts"
Frauen handwerken gerne zuhause mit, das weiß auch Bauhaus-Geschäftsleiter Klaus Krainer: "Ich habe selbst ein Haus gebaut und ohne meine Frau wär damals nichts gegangen", verrät er. Die "Womens night" veranstaltet er seit sechs Jahren. "Wir waren die ersten in Klagenfurt, die das eingeführt haben, aufgrund vieler Anfragen von Frauen, wir sollen doch einmal Kurse für sie veranstalten", sagt Krainer. Ein bis zweimal pro Jahr gibt es Abende, an denen interessierte Damen von Bauhaus-Mitarbeitern und Fachleuten der Bauhaus-Partnerfirmen lernen, richtig zu handwerken. Durchschnittlich sind es immer zwischen 70 und 100 Teilnehmerinnen. "Und es kommen von der Schülerin bis zur Pensionistin wirklich alle", sagt Krainer. Am beliebtesten ist der sogenannte Maschinenführerschein. "Dabei erklären Mitarbeiter der Firma Bosch, wie man mit Geräten wie dem Schlagbohrer oder der Schleifmaschine richtig umgeht", so Krainer.
Selbstbewusst und mit Know-how
Frauen werden seinen Beobachtungen nach immer selbstbewusster. "Sie machen vieles selbst und sie können das auch", so Krainer. Generell nehme der Frauenanteil unter den Kunden konstant zu – vor allem außerhalb der Gartenabteilung. "Wer entscheidet denn letztendlich, welche Fliese ausgesucht wird, wie viele Wände tapeziert werden, welche Farben an die Wände kommen? Das sind immer die Frauen", sagt Krainer. Und immer häufiger legen sie selbst Hand an. Wie Kamila Kanduth: "Wir haben ein Haus und werkeln jetzt natürlich sehr viel zuhause. Und ich will meinem Mann anständig helfen und selbst Dinge bauen und schaffen können." Auch Pensionistin Melitta hat immer geholfen: "Ich habe mit meinem Mann gemeinsam Holzdecken verlegt, jetzt kann ich das alleine. Ich habe schon viele Kurse gemacht. Derzeit bin ich auch auf der Suche nach einem Tischlerkurs. Ich möchte Kästen restaurieren können und ich würde gerne noch selbst ein Bett bauen, am liebsten aus Zirbenholz."
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