Pfarrplatz neu gedacht: Bürger sollen mitreden
Am Dienstag startet der Bürgerbeteiligungsprozess zur Aufwertung des Pfarrplatzes.
KLAGENFURT (vep). Das nächste Umgestaltungsprojekt in Klagenfurt steht an: Nun soll der Pfarrplatz mittels Bürgerbeteiligungsprozess gefolgt von einem städtebaulichen Wettbewerb attraktiviert werden. Startschuss ist am 25. April, dann wird die erste Diskussionsrunde im Architekturhaus über die Bühne gehen. Eine zweite soll folgen. Mitdiskutieren werden laut Stadtrat Markus Geiger per Zufall ausgewählte Klagenfurter quer durch alle Alters- und Berufsgruppen sowie Anrainer. Jeder Bürger könne aber seine Meinung mittels E-Mail (pfarrplatz@klagenfurt.at) einbringen; diese würde in den Erhebungsprozess miteinfließen. Aus den Diagnosen, Ist-Standanalysen und Vorschlägen soll dann abgeleitet werden, wie man den Pfarrplatz aufwerten könne. Mit den Ergebnissen werde dann ein städtebaulicher Wettbewerb ausgeschrieben.
Diskussion um Parkplätze
Einziges Kriterium: Der Pfarrplatz soll multifunktional sein und die Kirche, die prägend für den Platz ist, in ihrer Kernfunktion erhalten bleiben. Ansonsten darf nun alles in die Waagschale gelegt werden. Größter Diskussionspunkt wird wohl sein, ob die Autos vom Pfarrplatz verbannt werden sollen. Geht es nach den umliegenden Gastronomen, müssen die Parkplätze, oder zumindest ein Teil, bleiben. Paul Haas vom Augustin sagt: "Es ist sinnlos, die Parkplätze noch weiter zu minimieren. Was ich mir aber wünschen würde, wäre eine Begegnungszone wie in Velden." Zudem sei der Pfarrplatz nicht mehr im besten Zustand, deshalb wünscht sich Haas eine Revitalisierung: "Der Pfarrplatz samt Kirche ist auch Anziehungspunkt für Touristen, er muss wieder schöner werden."
Für Claudia Schöffmann von der "Burg" muss das Parkplatzproblem gelöst werden, bevor man Weiteres in die Wege leiten kann: "Es ist ein sensibles Thema: Einerseits müssen die Parkplätze erhalten werden, andererseits würden die Gastronomen am Pfarrplatz dringend größere Gastgärten brauchen; denn diese ziehen die Leute an." Sie schlägt vor, unter dem Pfarrplatz eine Tiefgarage zu bauen. "Oder wenigstens in der Nähe. Ob Hoch- oder Tiefgarage wäre egal, wichtig sind genügend Parkplätze rund um diesen zentralen Ort."
Junge wollen autofrei
Hört man sich bei den jungen Klagenfurtern um, sind es genau die Parkplätze, die den Platz unattraktiv machen. Tamara Janesch erläutert: "Wegen der Parkplatzsuche staut es sich permanent am Pfarrplatz, weil so viele Autos dort wieder umdrehen. Als Fußgänger muss man ständig auf die Autos achten." Sie würde sich eine Abschaffung der Parkplätze und eine Fußgängerzone wünschen. Alena Suschnig würde sich mehr Platz für die Gastgärten der Restaurants und Cafés wünschen. "Hierfür würde ich auch eine Reduzierung der Parkmöglichkeiten in Kauf nehmen." Am Nachtleben haben die beiden nichts zu rütteln; die Gastronomie belebe den Platz optimal. Nur: "Am Tag übt er derzeit keinen Reiz auf mich aus, vor allem wegen der Autos", sagt Janesch.
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