Richtiges Verhalten im Brandfall (mit Liste der Notrufnummern)

Im Jahr 2016 starben 30 Menschen bei Bränden im eigenen Zuhause | Foto: Pixabay
  • Im Jahr 2016 starben 30 Menschen bei Bränden im eigenen Zuhause
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  • hochgeladen von Kathrin Hehn

KÄRNTEN. Ein Brand in den eigenen vier Wänden sollte nicht unterschätzt werden, denn jährlich sterben etwa 25 bis 30 Prozent der Personen bei Bränden zu Hause. Armin Kaltenegger, Leiter des Forschugnsbereichs  Rauchmelder, Feuerlöscher und die richtigen Fluchtwege können in solchen Fällen lebensrettend sein.
Laut dem Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) sind die Österreicher leider schlecht für einen Ernstfall vorbereitet. Laut einer Umfrage des KFV kennen zwar immerhin 83 Prozent die Notrufnummer der Feuerwehr 122, sattelfest ist diese aber nur bei jedem 6ten. Außerdem gibt es nur in jedem zweiten Haushalt in Österreich einen gewarteten Feuerlöscher. Grund dafür dürfte die Annahme sein, dass ein Brand im eigenen Zuhause von 86 Prozent der Befragten für unwahrscheinlich gehalten wird.

Verhalten im Ernstfall

Im Brandfall kann das richtige Verhalten über Leben und Tod entscheiden. Hier gilt vor allem, dass man nicht in Panik verfallen und versuchen sollte die Ruhe zu bewahren.
Vor allem wenn Menschen unmittelbar dem Brandrauch ausgesetzt sind, überkommt sie häufig Panik. Der Rauch erschwert nicht nur das Atmen, sondern nimmt den betroffen auch jede Sicht. Laut Arthur Eisenbeiss ist der schwarze dicke Rauch eines Brandes nicht mit Disco- oder Theaternebel vergleichbar.
Durch die Sehbehinderung und das schwerfallende Atmen verfällt man leicht in Panik, wodurch es häufig zu Fehlhandlungen kommt, die das Leben kosten können. Deshalb sollte man nicht versuchen über verrauchte Treppenhäuser ins Freie zu gelangen.
Es gilt die Ruhe zu bewahren und sich möglichst schnell in Sicherheit zu bringen. Außerdem sollte man nicht ohne Atemschutz in verrauchte Räume vordringen, auch nicht um andere Personen zu suchen. Man sollte auch nicht aus dem Fenster springen.

Fluchtweg Treppenhaus

Vor allem in mehrgeschoßigen Wohnbauten müssen bauliche Sicherheitsmaßnahmen verbaut werden. Solche Maßnahmen sind unter anderem Brandschutztüren, Brandschutzklappen und Brandschutzbeschichtungen. Diese sollen die Feuer- und Branderweiterung in andere Wohnungen und Stockwerke verhindern.
Das Treppenhaus dient vor allem in mehrgeschoßigen Wohnhäusern als wichtiger Flucht- und Rettungsweg. Deshalb sollte man Stiegenhäuser nicht als Abstellraum verwenden. Im Ernstfall können abgestellte Gegenstände nicht nur die Flucht behindern, sondern auch zu zusätzlichen Brandherden werden. "Daher ist jegliche Lagerung im Treppenhaus zu vermeiden"!, erklärt Eisenbeiss.
Auch Nebenräume wie Keller oder Müllräume sollten verschlossen werden und nur für Bewohner des Wohnhauses zugänglich sein. In der Praxis hat sich leider gezeigt, dass frei zugängliche Kellerräume und ihnen gelagerte Dinge leicht für Brandstiftung missbraucht werden können.

Gefahr durch Rauch

Im privaten Bereich werden Brände häufig durch offenes Licht und Feuer, sowie Wärmegeräte und defekte technische Geräte und Anlagen ausgelöst. Große Gefahr geht vor allem von defekten technischen Anlagen aus, da diese Entstehungsbrände auslösen die meist lange unbemerkt bleiben.
Dabei stellt der entstehende Rauch die größte Gefahr für Menschenleben dar. Deshalb muss die Flucht vor dem Rauch unbedingt gesichert sein, denn bereits eine geringe Menge Kohlenmonoxic (CO) kann tödliche Folgen haben, wenn sie eingeatmet wird.
Über die Lunge gelangt das Kohlenmonoxid in die Blutbahn und verhindert dort den Transport von Sauerstoff zu den Zellen. Die Folge davon ist Ersticken. Kohlenmonoxid ist besonders gefährlich, da es farb-, geruch- und geschmacklos ist und auch nicht reizend wirkt. Dadurch wird es vom Menschen kaum wahrgenommen.

Häufige Irrtümer

"Ich passe sowieso sehr gut auf" - Da häufig elektrische Defekte die Ursache von Bränden sind, werden sie erst spät bemerkt, bzw. hat man kaum Einfluss darauf. Brände die im Keller, Hausflur oder der Nachbarwohnung entstehen können außerdem auch zur Gefahr werden.

"Der Rauch weckt mich rechtzeitig, wenn ich schlafe" - Falsch, denn der menschliche Geruchsinn funktioniert im Schlaf nicht. Deshalb sollte man Rauchmelder installieren.

"Ich habe mehr als 10 Minuten Zeit um die Wohnung zu verlassen." - Eine Rauchgasvergiftung kann bereits nach wenigen Minuten tödlich enden, weshalb man das Gebäude so schnell wie möglich verlassen sollte.

"Meine Wohnung vor Bränden zu schützen ist zu teuer" - Rauchmelder kosten nur ein paar Euro und auch die Wartung eines Feuerlöschers kostet meist unter zehn Euro. Geprüfte Feuerlöscher sind bereits ab 20 Euro erhältlich.

"Ich kann keine Rauchmelder installieren, weil ich Raucher bin" - Auch das stimmt nicht, da Rauchmelder foto-optisch funktionieren und deshalb beim üblichen Gebrauch von Kerzen und Zigarettenrauch keinen Alarm auslösen. Erst wenn sich genügend Partikel im inneren des Melders befinden, schlägt dieser Alarm.

"Ein Feuerlöscher kann bei falscher Bedinung explodieren und ist überhaut schwer zu benutzen" - Pulverlöscher sind einfach zu handhaben und für die üblichen Brände im Haushalt (Brandklassen A, B und C) bestens geeignet. Auch wenn man ungeübt ist, kann man eine gute Löschwirkung erzielen. Man sollte allerdings die Bedinungsanleitung am Feuerlöscher vorab durchlesen und die Handhabung üben, damit man im Brandfall wirklich gut gerüstet ist.

Brandfall Szenarien

Brand in der eigenen Wohnung

  • Wenn möglich sollte man versuchen den Brand mittels tragbarem Feuerlöscher zu löschen bzw. zu bekämpfen.
  • Bringen sie sich selbst und andere Personen in Sicherheit.
  • Beim Verlassen der Wohnung unbedingt die Türe schließen!
  • Alarmieren sie den Notruf (122) und andere im Haus wohnende Personen.

Verrauchtes Stiegenhaus

  • Bleiben sie in der Wohnung und dichten sie den Türspalt mit einem nassen Handtuch, breitem Klebeband oder ähnlichem ab.
  • Schließen sie alle Türen die zu ihrem Aufenthaltsraum führen.
  • Alarmieren sie die Feuerwehr!
  • Machen sie sich am Fenster oder Balkon bemerkbar.
  • Springen sie nicht aus dem Fenster oder vom Balkon!

Generlle Tipps:

  • Verlassen sie verrauchte Räume
  • Ohne Atemschutz sollten sie in verrauchten Räumen nicht nach anderen Personen suchen.
  • Benützen sie keine verqualmten Rettungs- und Fluchtwege!
  • Versuchen sie nur den Brand zu löschen, wenn sie die Situation klar beurteilen können.
  • Suchen sie einen Arzt oder ein Krankenhaus auf, auch wenn sie nur kurz dem Rauch ausgesetzt waren.

Notrufnummern Österreich

Polizei: 133
Feuerwehr: 122
Rettung: 144
Gasnotruf: 128
Vergiftungszentrale AKH: 01 406 43 43
Apotheken Notruf: 1455
Euronotruf: 112
Bergrettung: 140
Wasserrettung: 144

Eine vollständige Liste finden sie auf www.notruf.at!

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