"Stadtrichter ist man 24 Stunden und das ganze Leben lang"

Wolfgang Winkelbauer nahm sich neben den Altstadtzauber- und bald auch Stadtgerücht-Vorbereitungen Zeit für ein Gespräch im Schlosspark Welzenegg | Foto: Polzer
  • Wolfgang Winkelbauer nahm sich neben den Altstadtzauber- und bald auch Stadtgerücht-Vorbereitungen Zeit für ein Gespräch im Schlosspark Welzenegg
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SCHLOSSPARK (vep). "Mah, da is ja die Frau Schaßberger!" Wenn Stadtrichter Wolfgang Winkelbauer einkaufen geht, wird er oft als jene Kultfigur angesprochen, die er und Bühnenpartner Reinhard Blaschitz vor einigen Jahren für die Faschingssitzungen der Stadtrichter erschaffen haben. "Vor allem im Winter natürlich. Für mich ist das richtig schön, es stört mich überhaupt nicht. Ich bekomme auch viel Fanpost. Da weiß man dann einfach, das man etwas richtig macht", schmunzelt Winkelbauer. Aber der Kanzler der Stadtrichter ist ja nicht nur die kultige Putzfrau – für die es übrigens kein "Vorbild" gab –, sondern auch bei den Suetschacher Harmonists und vieles mehr. Und – er schlüpft auch jedes Jahr in die Rolle des politischen Klagenfurter Oberhauptes. "Maria-Luise Mathiaschitz zeigt da wirklich Größe, wir verstehen uns, da sie den Humor und die Überzeichnung ihrer Person sehr gut versteht. Wir hatten da schon andere Politiker, die mit Anzeigen gedroht haben", sagt Winkelbauer, der in Spitzenzeiten schon in fünf Nummern gleichzeitig mitgespielt hat. "Das ist dann wirklich anstrengend, ständig in die Maske, auf die neue Szene vorbereiten, dehnen. Deshalb trainiere ich jedes Jahr auch vorher rund 12 Wochen im Fitness-Studio", verrät Winkelbauer. So steht er dann besser auf dem Hoverboard oder vollbringt eine Poledancenummer. "Die war extrem anstregend. Ich ziehe vor meinem genialen Partner Reinhard den Hut, wie fit er ist", sagt Winkelbauer, der im richtigen Leben Verkaufsleiter bei Getränke Kandlhofer ist.
Blaschitz war es auch, der Winkelbauer geholfen hat, sich Texte besser zu merken. "Seitdem halte ich auch meine Reden als Präsident im Eis- und Stocksportlandesverband ohne Schummelzettel", schmunzelt Winkelbauer.

Dahinter steckt viel mehr

Die großen Bühnenauftritte im Fasching sind aber lang nicht alles, was einen Stadtrichter ausmacht. "Wir sind keine klassische Faschingsgilde, sondern sehen uns mehr als Kulturverein, der auch gemeinnützig wirken will. Wir haben alle ein Hobby: Den Menschen eine schöne Zeit zu schenken. Das bereitet uns viel Spaß, lässt neue Freundschaften entstehen und wir können damit auch noch Geld erwirtschaften, mit dem wir Menschen helfen." Die Stadtrichter spenden – mit Stadtgerücht und Altstadtzauber – einiges im Jahr, immer sehr zielgerichtet. "Wir sind darauf bedacht, dass das Geld zielgerichtet bei den Klagenfurtern ankommt. Wenn also z. B. jemand einen Rollstuhl braucht, bekommt er nicht das Geld, sondern den Rollstuhl", sagt der 50-Jährige. Auch die Palliativstation wurde schon unterstützt, das Rote Kreuz etc.
Jetzt am Wochenende ist der Altstadtzauber, der von den Stadtrichtern ehrenamtlich organisiert wird. "Rund 4.000 Arbeitsstunden stecken da drinnen", sagt Winkelbauer. Ende August geht es bereits mit der ersten Kreativsitzung für die Stadtrichter los. "Stadtrichter ist man 24 Stunden, sein ganzes Leben lang", schmunzelt Winkelbauer.

2018 kommt so einiges nicht zu "Kurz"

Die meisten Ideen für Winkelbauers neue Nummern schreibt das Leben. "Ich hatte früher immer ein Heft mit, in dem ich mir Dinge notiert habe, aus denen ich etwas entwickeln könnte, heute schreibe oder diktiere ich ins Handy."
Beim nächsten Stadtgerücht ein Fixstarter wird wohl die Wahl sein, genaus wie natürlich der Stadtsenat. "Aber auch einer, der als unehelicher Sohn von Prinz Charles durchgehen könnte, wird nicht zu ,Kurz' kommen", schmunzelt Winkelbauer.
Druck, ständig lustig sein zu müssen verspürt Winkelbauer keineswegs. "Im Gegenteil, ich habe Spaß am schreiben, bei den Proben und vor allem auf der Bühne. Würde ich so etwas wie Druck empfinden, wäre es glaub ich an der Zeit, aufzuhören."
Die Schmähs getestet werden vorab nur im internen Kreis. "Die Stadtrichter sind untereinander die größten Kritiker. Wir feilen so lange, bis es wirklich passt."
Doch niemand kann letztendlich so ein ehrliches und unmittelbares Feedback geben, wie die Zuseher, wenn Winkelbauer dann auf der Bühne steht. "Ich verändere deshalb auch während der Spielsaison noch Feinheiten an den Nummern – bis zur allerletzten Sitzung, denn ich will immer mein Bestes geben."

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