Waidmannsdorf: Bei Verkehr nachbessern

Richtung Uni wächst Waidmannsdorf stark. Adaptiert werden muss vor allem der Verkehr | Foto: Polzer
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WAIDMANNSDORF. Seenähe, gute Infrastruktur, lebendiges Treiben – Waidmannsdorf ist ein beliebter Stadtteil, der viele Vorzüge hat. Doch genau die sind es auch, die Grund und Boden hier mittlerweile empfindlich teuer machen. SPÖ-Gemeinderat (GR) Christian Glück gibt ein Beispiel: "Eine 54m2-Wohnung wird gerade um 189.000 Euro verkauft, in den letzten 10 Jahren sind die Immobilienpreise massiv gestiegen." Er warnt, dass diese Entwicklung zu Leerständen führt. "Viele der Eigentumswohnungen sind dann nur noch Anlegerwohnungen." Seiner Ansicht nach wäre es wichtig, diesem Trend entgegenzuwirken und die Gemeinnützigen Genossenschaften wieder mehr zu unterstützen. Oder, so Glück: "Die Stadt sollte wieder selbst Wohnungen bauen."
Waidmannsdorf wächst nach wie vor, allerdings sind die Möglichkeiten mittlerweile endenwollend. Glück: "Es gibt nun wirklich nur noch ein paar Flecken, an denen Waidmannsdorf noch wachsen könnte."

Mehr Anwohner, mehr Verkehr

Vor allem Richtung Uni ist das „neue“ Waidmannsdorf stark gewachsen. Aktuell baut Kollitsch in der Kranzmayerstraße 99 neue Wohnungen, informiert Grüne-GR Andrea Wulz. Sie warnt, dass durch die Bautätigkeit sowie die steigende Bevölkerungszahl die Straßen stärker belastet sind: „Zur EURO 2008 wurde von Kurt Fallast ein Verkehrskonzept erstellt, doch es ist nie zur Gänze umgesetzt worden. Ein leidiges Thema ist z. B. die Aufhebung der Einbahn in der Ginzkeygasse.“
Auch ÖVP-Sektionsobfrau Christina Krainz, die stellvertretend für Sektionschef Herbert Taschek mit der WOCHE spricht, weiß um die Problematik: "Vor allem die Apotheke ist von der Einbahn betroffen. Hier muss man den Umweg auf die Villacher Straße nehmen und dann beim Porsche wieder runterfahren." Die Ginzkeygasse war früher auch eine Entlastung für die Villacher Straße. "Es war der kürzeste Weg zur Uni", sagt Krainz. Ob die Einbahn nun tatsächlich aufgehoben werden muss, würde Krainz evaluieren lassen. "Man muss schauen, ob der Bedarf tatsächlich gegeben ist, denn viele Anwohner haben sich, so habe ich das Gefühl, mittlerweile daran gewöhnt."

Ein weiterer Verkehrs-Problempunkt ist für Wulz schon lange die versetzte Kreuzung rund um den Billa Richtung Stadion. Wulz: „Hier kommen vier Buslinien sowie der Verkehr aus Troyer- und Kranzmayerstraße zusammen.“ Die beste Lösung: ein Kreisverkehr. Für den ist jedoch zu wenig Platz. „Außer, man nimmt jene Fläche dazu, auf der jetzt die städtischen Altglascontainer stehen“, sagt Wulz. Eine weitere Lösung wäre ein Ampelsystem. Jedoch sei dieses nicht der Weisheit letzter Schluss, weil es dadurch zu Staus kommen könnte, sagt Wulz.

S-Bahn-Haltestelle: Übergang fehlt

Die Sicherheit im Verkehr gefährdet sieht Glück bei der S-Bahnhaltestelle an der Uni. „Schon vor Monaten wurde eine schnelle Lösung für einen Übergang versprochen, die Menschen gehen aber noch immer ohne Schutz über die vierspurige Straße.“
Rund um die Uni sei weiterhin die Parksituation ein Problem, einhergehend damit auch der öffentliche Verkehr. Glück: „Bei Uni und Mozartstraße warte ich 20 bis 25 Minuten auf den Bus. Alle 10 müsste bei dem dicht besiedelten Stadtteil mit Uni möglich sein.“
FPÖ-GR Andreas Skorianz ergänzt: „Es gibt ein fertiges Konzept, dass zwischen Uni und Lakeside der Radweg für Busse öffnet. Mittels Schranke, wie beim Klinikum. Damit würden sich auch die Bus-Intervalle verkürzen. Doch beim Lakeside ist man derzeit dagegen.“

Kein Bus zum See am Sonntag

Auch Sektionsobfrau Krainz sieht wie die anderen GR in puncto Busverbindung Verbesserungsbedarf. Nämlich: „Viele ältere Menschen beklagen, dass seit heuer am Sonntag kein Bus mehr zum See fährt. Der 81er fährt zwar durch die Ginzkeygasse, aber dann nach Viktring und Krottendorf. 2016 ist sonntags die Linie 60 zum See gefahren, sie wurde eingestellt. Die Menschen rund um die Mozart- und Obirstraße etc. müssten sonntags bis zur Villacher Straße hinaufgehen, wenn sie zum See wollen. Für Ältere eine lange Strecke“, so Krainz.

Nahversorger für Univiertel

Skorianz vermisst zudem etwas Wesentliches zur Attraktivierung des Univiertels: „Es gibt hier keinen zu Fuß erreichbaren Nahversorger. Das ist für die Studenten als auch die vielen Familien, die in diesem Teil von Waidmannsdorf zuziehen, ein großes Thema.“ Auch GR Glück ist die Entwicklung des Univiertels wichtig, denn: "Es gibt dortkein Campusleben. Die Uni ist wie eine Schule: Die Studenten fahren hin und dann wieder nachhause." Mit dem Flair anderer Studentenviertel in Österreich könne man Klagenfurt nicht vergleichen. "Es braucht sicher attraktivere Angebote."
Nach wie vor ein großes Thema ist die Parkplatzthematik um die Universität. "Die Anrainer haben schon lange das Problem, dass die Studenten alles zuparken", sagt Glück. Vor allem, seit die Parkplätze an der Universität kostenpflichtig sind.
Skorianz hätte für dieses Problem folgenden Vorschlag: "Man könnte dort rund um die Uni eine generelle Parkraumbewirtschaftung andenken. Bis zur Neckheimgasse ist derzeit alles zugeparkt."
GR Wulz: "Es wurden schon so viele Vorschläge gemacht, bis hin zur Hochgarage. Aber kein Lösungsansatz ist fertig diskutiert." Sie ist der Meinung, man müsse die Universität in Verbindung mit der Ostbucht und den Freizeitbetrieben dort in Verbindung sehen. "Im Herbst wird das Beruhigungskonzept für die Ostbucht präsentiert. Optimal wäre, wenn auch die Verkehrsberuhigung mitberücksichtigt wird", so Wulz.

Wohin mit den Hunden?

Zu einem Problempunkt sei laut GR Skorianz aktuell der Sattnitzpark südlich des Stadions geworden. "Sehr viele Hundehalter lassen ihre Tiere dort frei laufen. Wir erhalten immer wieder Beschwerden von Fußgängern und Radfahrern."
Das könnte vielleicht daran liegen, dass Waidmannsdorf keine Hundefreilaufzone hat. SPÖ-GR Glück ist der Meinung, dass dies in Waidmannsdorf definitiv fehle. "Es gibt einen kleinen Park in der Nähe der Ganghofergasse, das könnte man sich ansehen. Jedenfalls sollte es für die Waidmannsdorfer zentral erreichbar sein, bis zur Sattnitz dauert es 20 Minuten."
Laut Skorianz war eine Freilaufzone in der Lilienthalstraße geplant, allerdings haben die Anrainer diese wegen der Lärmzunahme verhindert. Skorianz: "Man müsste einen Standort finden, der zentral, aber nicht unmittelbar in einer Wohnstraße ist. Im Bereich des Stadions etwa."

Radlücken schließen

Auch einige Radlücken gilt es noch zu schließen, sagen alle vier befragten Politiker. Krainz ergänzt: „In der Ginzkeygasse gibt es z. B. keinen Radweg, hier wird verstärkt am Gehweg gefahren, was zur Gefährdung der Fußgänger führt – speziell Ältere können nicht so schnell reagieren.“

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