Wenn man alleine ein Dorf ist
Kuriosum am Rande der WOCHE-Dorfwahl: Elisabeth Bauer bewohnt völlig alleine einen ganzen Ortsteil. Wo? In der Dorfwahl-Siegergemeinde Poggersdorf.
EIBELHOFMÜHLE (vep). Die Dorfwahl ist geschlagen; der Bezirkssieger in Klagenfurt Land ist mit unzähligen Stimmen Vorsprung der Ortsteil Pubersdorf in Poggersdorf – und verteidigt damit seinen Titel von 2015. In Poggersdorf findet man aber nicht nur den Bezirkssieger, sondern ein ganz besonderes Kuriosum: Nämlich, dass in dem Ortsteil Eibelhofmühle lediglich eine einzige Bewohnerin lebt. Elisabeth Bauer heißt die Dame, die sozusagen "Herrin" über einen ganzen Ortsteil ist. "Das gibt es nur zwei Mal in Kärnten, hier und im Gailtal", sagt Bauer, die an der VS Festung in Klagenfurt unterrichtet.
Verbranntes Mühlen-Areal wieder aufgebaut
Aber wie geht das, als einziger einen Ortsteil zu bewohnen? "Früher stand hier eine große Mühle, die aber irgendwann abgebrannt ist", erzählt Bauer. 1960, in ihrem Geburtsjahr, hat ihr Vater dann die Brandruine gekauft. "Zu Beginn gab es nicht mal Wasser und Strom, nach und nach hat meine Familie alles wieder aufgebaut und eine Landwirtschatf errichtet. Die hat dann meine Mutter betrieben, mein Vater war bei der Gendarmerie", erinnert sich Bauer. Immer mehr Grundstücke wurden zugekauft, heute sind rund sechs Hektar Land im Familienbesitz. Der nächeste Nachbar ist knap ein-einhalb Kilometer entfernt. "Es ist schon etwas Besonderes, alleine in einem Ortsteil zu leben. Hier ist es so idyllisch. Entsprechend pflege und erhalte ich den schönen Hof mit Leidenschaft", sagt die Pädagogin. Sie habe zwar auch eine Wohnung in Klagenfurt, doch jeden Tag komme sie hierher - zurück zu ihren Wurzeln. "Wenn man hierherkommt, herrscht eine eigene Atmosphäre, ich bin jeden Tag hier, arbeite viel und hart, um meinen Ortsteil zu pflegen und noch weiter zu verschönern", schwärmt Bauer von "ihrem" Ortsteil.
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