Wespen & Hornissen: Das sollten Hausbesitzer jetzt tun!
Insekten-Experte Friedrich Kach gibt Tipps, wie man sein Haus vor Wespen- oder Hornissennestern schützen kann.
EBENTHAL (vp). Seit 27 Jahren übersiedelt Friedrich Kach aus Ebenthal, auch "Insektenfritz" genannt, Wespen und Hornissen, statt sie zu töten. In dieser Zeit hat er schon rund 600 Nester gerettet. Von Rettung spricht Kach, weil "die beste Übersiedelung gar keine Übersiedelung ist". Er versucht die Leute aufzuklären, dass es sich um nützliche Tiere handelt. Ein großes Hornissenvolk etwa vertilgt bis zu einen halben Kilo Insekten pro Tag. "Man kann gut mit Hornissen oder Wespen leben." Die Übersiedelung ist für ihn also nur der letzte Ausweg.
Start der Quartiersuche
Momentan erreichen Kach einige besorgte Anrufe wegen plötzlich entdeckten Nestern. Diese kann man aber einfach selbst entfernen, denn es sind fast immer alte Nester. Und die werden im Frühjahr nicht wieder besiedelt, weil die Königin ein neues Nest baut. "Jetzt fängt sie mit der Quartiersuche an", so Kach.
Hausbesitzer sollten jetzt mit der Suche nach alten Nestern auf Dachböden oder in Schuppen beginnen. "Wenn man das alte Nest jetzt entfernt, sieht man, ob sich später ein neues gebildet hat", rät Kach.
Geld sparen
Man unterscheidet ein altes von einem neuen Nest folgendermaßen: Während das alte nach unten hin geschlossen ist, hat das neue ungefähr die Größe eines Tennisballs und sieht aus wie ein geöffneter Regen- bzw. Lampenschirm. Kach: "Um ein leeres, altes Nest zu entfernen, muss man also keinen Fachmann holen - so spart man Geld."
Frei nach dem Motto "vorbeugen statt vernichten, schützen statt töten" setzt Kach auf Prävention. Hausbesitzern gibt er hier Tipps, was jetzt noch schnell erledigt werden kann:
Die Tipps:
- Alte Nester jetzt noch entfernen!
- Dachboden-Fenster bzw. -belüftungen mit einem Fliegengitter versehen.
- Nicht genutzte Kamine mit einem Blechgitter schließen.
- Verzieht sich das Holz und verursacht Ritzen an den Giebel-Seiten und an Pfetten, sollte man diese mit Silikon verschließen.
- Rollläden öfter bewegen.
- Fenster mit Fliegengittern ausstatten - Hornissen sind nachtaktiv und werden von Licht angezogen.
- Ca. alle drei Wochen den Dachboden auf neue Nester überprüfen.
- Entscheidet man sich, mit den Tieren zu leben, sollte man unter dem Nest eine große Schachtel mit Katzenstreu aufstellen (vorsichtig). Denn der Kot unterhalb des Nestes kann Bauschäden verursachen.
- Beim Arzt einen Allergietest auf Insektengift machen.
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