Wenn der Unternehmer die Schulbank drückt
Valentin Gotthardt hat gerade Valego gegründet. Inspiriert hat ihn das Wirtschaftskolleg der HAK1.
KLAGENFURT. Noch ganz jung ist das Unternehmen von Valentin Gotthardt. Er hat den Sprung in die Selbstständigkeit gewagt und führt seit 1. August sein Unternehmen "Valego" in der St. Veiter Straße. Mit Valego bietet der gelernte Großhandelskaufmann sowohl individuell gefertigte Garagentore, Fenster, Türen und Wintergärten an, wie auch LED-Beleuchtungen für Gemeinden und Betriebe. "Der Bedarf ist definitiv gegeben und wird in der kommenden Zeit noch weiter steigen", sagt Gotthardt, "vor allem im Fensterbereich wird in den nächsten Jahren viel an Austausch von Altbeständen nötig sein."
Betriebs-Veränderung durch Wachstum
Gotthardt's unternehmerischer Start war eigentlich schon im Februar. "Allerdings hatte ich da ein Kleinstgewerbe angemeldet. Das Wachstum machte es aber nun nötig, den Schritt zum neuen Unternehmen zu setzen", sagt Gotthardt. Er rechnet damit, dass es ab dem kommenden Jahr Mitarbeiter einstellen wird, da sich das Unternehmen entsprechend entwickelt und er dringend Verstärkung benötigt. "Es läuft gut, meine Kunden sind vorwiegend Private und kleine Firmen, aber gerade habe ich auch im LED-Bereich die Slowenien-Vertretung für eine Firma übernommen, die ich aber noch nicht nennen darf. Das befindet sich gerade im Aufbau." Zudem bietet der Unternehmer auch eine Betriebskostenprüfung sowie -Optimierung an. "Kunden sind für mich Partner, sie sollen von meinem Know-how und meinen Kontakten profitieren", sagt Gotthardt, dessen Produktpalette sich nun nach dem Start stetig erweitern solle.
"Blut geleckt" im HAK-Wirtschaftskolleg
Inspiriert zur Selbstständigkeit hat Gotthardt nicht nur der langgehegte Wunsch, sich selbst etwas zu schaffen, sondern vor allem auch der Besuch des Wirtschaftskollegs der HAK1 in Klagenfurt. "Ich habe 2016 das erste von vier Semestern absolviert, mich aber dann entschieden, nicht bis zum Abschluss zu warten, sondern gleich ins kalte Wasser zu springen und den Schritt in die Selbstständigkeit zu machen", erzählt Gotthardt. Das Kolleg kann er trotz bereits gut gehender Firma weiterhin besuchen, denn: "Es ist ja berufsbegleitend angelegt, sehr flexibel und vor allem praxisorientiert. Ich erhalte viele Inputs, die ich gleich im Unternehmen einsetzen kann. Das reicht von der Buchhaltung über Finanzmathematik bis hin zu Sprachen." Gerade diese seien für den Unternehmer hilfreich, da er international tätig ist und Partner und Lieferanten in Slowenien, Ungarn, Deutschland etc. hat. "Mein Englisch war zum Beispiel schon etwas eingerostet. Für den Schriftverkehr, wie mit chinesischen Partnern, benötige ich diesen aber", schmunzelt Gotthardt.
Das Wirtschaftskolleg ist eine abendliche, kostenlose Fortbildungsmöglichkeit für Erwachsene. Florian Buchmayr leitet die Abendschule der HAK und erklärt: "Seit 2015 ist dieses wirtschaftliche Kurzstudium auf Entrepreneurship und Management ausgerichtet und bereitet die Teilnehmer auf die Unternehmensgründung und -führung vor."
Abgeschlossen wird das Kurz-Studium mit einem Wirtschaftsdiplom, das EU-weit anerkannt ist. "Nach OECD-Einstufung zählt es zu den Kurzstudien im teritären Bildungsbereich, also Hochschul- und akademische Ausbildungen", sagt Buchmayr und ergänzt: "Wir haben uns zu einem modernen Fortbildungszentrum entwickelt. Mit der klassischen Abendschule von früher hat das nichts mehr zu tun. Heute wird viel, ca. 45 Prozent der Zeit, auch mittels Fernphase erledigt." Vor allem wolle man eine fundierte Alternative zu den vielen kostenintensiven Weiterbildungsangeboten bieten.
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