Die Zukunft des Waldes in Klosterneuburg

2012 sah das "Wäldchen im Zwickel" im Hintergrund, das der besseren Vorstellung diente, noch so kahl wie auf dem Foto aus.
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  • 2012 sah das "Wäldchen im Zwickel" im Hintergrund, das der besseren Vorstellung diente, noch so kahl wie auf dem Foto aus.
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KLOSTERNEUBURG (mp). In den vergangenen Monaten wurde mehrfach Empörung zu Baumfällungen in der Stadtgemeinde laut. Immer wieder mussten Wege aufgrund des Eschentriebsterben gesperrt werden, um befallene Bäume gefahrlos fällen zu können. "Große Herausforderungen birgt das rasch fortschreitende Eschensterben, zumal völlig gesund erscheinende Stämme aller Altersklassen durch rasante Wurzelfäule unvermittelt auskippen", meinte der Bezirksoberförster Roland Jaggler auf Nachfrage der Bezirksblätter zu einer vorangegangenen Berichterstattung.

Dass unter dem Vorwand des Eschentriebsterbens aber nicht nur "gesund erscheinende" Bäume, sondern tatsächlich gesunde Exemplare den Kettensägen zum Opfer fallen, kritisierten unter anderem die Ortsgruppe Klosterneuburg des Naturschutzbund, die erst kürzlich eine Petition "für einen naturschonenden Umgang mit unseren Wäldern“ an Bürgermeister Schmuckenschlager übergab, sowie in ihrer jüngsten Aussendung auch die PUK. "Die Themen des Eschensterbens und der Borkenkäferplage in Klosterneuburg sind brennend und alarmierend. Unter dem Vorwand des Eschentriebsterbens werden viele gesunde Bäume rücksichtslos gefällt", kritisiert die PUK und verweist auf das Ergebnis der kürzlich durchgeführten Bürger-Umfrage für das neue "Städtische Entwicklungskonzept STEK 2030+", das den Wunsch der Bevölkerung Grünräume zu schützen und in Qualität und Zahl zu erhalten ergab.

Neue Maßnahmen

Vergangenen Mittwoch lud die Stadtgemeinde zum "Medienspaziergang zur Zukunft des Waldes" bei dem Bürgermeister Stefan Schmuckenschlager, Vizebürgermeister Roland Honeder, Umweltgemeinderat Leopold Spitzbart und der stellvertretende Geschäftsführer des Biosphärenpark Wienerwald, Harald Brenner neue Maßnahmen der Aufforstung und der Wegessicherung präsentierten – unabhängig von vorangegangenen Diskussionen in der Stadtgemeinde, wie Gabriele Schuh-Edelmann meinte. "Wir machen die Weggessicherung nicht aus Jux und Tollerei. Sie kostet viel Geld und bringt der Stadt gar nichts", stellte Vizebürgermeister Honeder vorne weg fest. Knappe Fälle, ein Unfallopfer am Stollhof und ein Schädelbasisbruch bei der Lourdesgrotte unterstreichen die Notwendigkeit einer Wegessicherung bis zu einem gewissen Grad.

Die übermäßigen, radikalen Baumschlägerungen, die von großen Teilen der Klosterneuburger Bevölkerung missbilligt und für überflüssig gehalten werden erklärt Alexander Lung, Leiter des Referats für die Bewirtschaftung der gemeindeeigenen Forstflächen. "Befallene Eschen stehen oft nicht in der ersten, sondern in der zweiten oder dritten Reihe", so Lung. Damit diese Bäume entfernt werden können, muss davor Platz geschaffen werden – fallende Stämme könnten außerdem eben jene Bäume vor den Eschen die Stabilität rauben und so erst recht das Begehen des Weges zur Gefahr machen. Aber: "Es kann keine 'Vollkasko-Mentalität' geben", meint Honeder. Die Maßnahmen zur gesetzlich vorgeschriebenen Wegesicherungspflicht sind aufgrund des Forstgesetzes und nicht zuletzt der Haftungsfrage notwendig, so die Stadtgemeinde. Im Herbst möchte der Gemeinderat deshalb eine Petition an die Bundesregierung richten, um die gesetzlichen Rahmenbedingungen zur Haftung abzuändern. Ziel ist, die Wegesicherungspflicht zu entschärfen, um weniger Bäume und nicht in dem derzeitigen Ausmaß fällen zu müssen.

Weitere Vorhaben

Für das Frühjahr 2019 ist das Auspflanzen von 6.000 Jungbäumen auf 3,3 Hektar des Stadtwaldes, auf denen Rodungen im Zuge des Eschentriebsterbens stattfanden, geplant. Eine Investition von 82.200 Euro wurde dafür veranschlagt. Mit der Teilnahme am Projekt Universal-Bäumchen, bei dem Universal Versand für jedes verkaufte Haushaltsgerät mit Energieeffizienzklasse A+++ ein Bäumchen spendet, soll sich der Betrag jedoch verringern. Mit Volksschulen ist zudem geplant, einen Generationenwald zu errichten. Die Kinder sollen dabei nicht nur bei der Pflanzung mitwirken, sondern auch das Aufwachsen der Bäume begleiten und erleben.

ZUR SACHE:
Im Juli beginnen neuerlich Arbeiten zur Errichtung eines Rückeweg von der Schauergasse bis hin zur Haschhofstraße. Nach Abschluss der Arbeiten wird im Herbst 2018 mit den gesetzlich vorgeschriebenen Wegesicherungsmaßnahmen begonnen.


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