Johannes Schmuckenschlager beharrt auf Ausgleichszahlungen für Bauern
Europa darf nicht bei den Landwirten sparen. Bauern garantieren Jobs, Wertschöpfung, gesunde Umwelt und Lebensmittelsicherheit
KLOSTERNEUBURG/ ÖSTERREICH (pa). Die Europäische Kommission tagte anlässlich der Übernahme des Ratsvorsitzes durch Österreich in der Wiener Hofburg mit Spitzenvertretern aus dem Nationalrat. Derzeit werden die EU-Budgets für die Jahre nach 2030 verhandelt. Aufgrund des Austrittes des Netto-Zahlers Großbritannien muss zusätzlich gespart werden.
„Die heimischen Landwirte sind nicht nur Garant für qualitativ hochwertige Lebensmittel – sie pflegen und erhalten mit enormen Anstrengungen unsere einzigartige Kulturlandschaft. Bauern haben es verdient einen angemessenen Preis für ihre tagtäglichen Leistungen zu bekommen.“ so Johannes Schmuckenschlager, Bundesweinbaupräsident und Vorsitzender des Umweltausschusses im Parlament.
Reformen der Agrarpolitik
Bei der Aussprache mit Kommissionschef Junker und allen Kommissaren thematisierte Schmuckenschlager den mehrjährigen Finanzrahmen und speziell die anstehenden Reformen in der gemeinsamen Agrarpolitik GAP. Es sei nicht akzeptabel, dass Sozialisten und Liberale im Bereich der Agrarbudgets massive Einschnitte vornehmen möchten, während andere Bereiche eine budgetäre Aufstockung erfahren sollen.
In einem unsicheren Welthandelsumfeld – siehe Handelskrieg USA-China - ist es zunehmend wichtiger die Versorgungssicherheit mit regionalen Lebensmitteln sicher zu stellen. Die EU betreibt im Moment eine falsche Handelspolitik. Durch das Öffnen des Marktes für Billig-Importe geraten Bauern immer mehr in die Zwickmühle. Der Klimawandel macht den Landwirten darüber hinaus zu schaffen. Diese haben ihn zwar nicht verschuldet, sind aber durch Extremwetterverhältnisse die Hauptleidtragenden.
Schmuckenschlager weiter: „Bauernhöfe sind die Wirtschaftsmotoren am Land. Bauern bieten Arbeitsplätze und wirken somit der Urbanisierung entgegen, pflegen unsere Kulturlandschaft und dienen so dem Tourismus, tragen zum Umweltschutz bei und schmälern dadurch höhere Folgekosten, produzieren Biomasse und regionale und nachhaltige Lebensmittel. Ohne Unterstützung aus Brüssel ist ein Wirtschaften unmöglich. Ich möchte mir kein Österreich ohne Landwirte vorstellen! Die Agrarbudgets dürfen nicht gekürzt werden!“
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.