Kabarettistin Harriet: "Ich nehme mir, was mir zusteht"

Foto: Cornelia Grobner

Sie stehen seit mittlerweile 30 Jahren solo auf der Bühne, im Herbst gastieren Sie mit Ihrem Kabarett "Klassefrauen sind nicht leise" auch in Klosterneuburg. Erneut haben Sie die "Klassefrauen" mit in den Titel genommen. Machen Sie feministisches Kabarett?
ELISABETH-JOE HARRIET:
"Nein, ich würde mich nicht als Feministin bezeichnen, sondern als selbstverständliche Frau. Dieses Selbstverständnis fehlt aber vielen Frauen, weil sie ständig Angst haben, dass man ihnen etwas wegnimmt. Es kommt aber auf dieses Selbstverständnis der gleichen Rechte an. Warum soll ich persönlich Energie dafür vergeuden, für etwas zu kämpfen, das mir zusteht? Das nehme ich mir ganz einfach. Aber ich bin gerne bereit für Frauen zu kämpfen, die diese Kraft nicht haben, mit der ich gesegnet bin. (lacht) Insofern bin ich vielleicht doch Feministin."

Was darf das Publikum denn von Ihrem neuen Programm erwarten?
ELISABETH-JOE HARRIET: "Wie immer werde ich in verschiedene Rollen schlüpfen, Chansons singen und klassische Kabarett-Revue bieten. Ich mache keine Comedy. Damit kann ich wenig anfangen."

Was gefällt Ihnen daran nicht?
ELISABETH-JOE HARRIET: "Mir geht es um intelligente Unterhaltung und Comedy ist eher mit Oberflächlichkeit verbunden."

In Ihrem neuen Programm decken Sie die "wahren" Hintergründe der Islamophobie der ÖsterreicherInnen auf und erklären, wie man sich eines Geliebten entledigt. Bei Ihren Inhalten schöpfen Sie, scheint’s, aus dem Vollen. Gäbe Klosterneuburg guten Stoff für ein #+Kabarett?
ELISABETH-JOE HARRIET: "Nein, nur für Drama."

Wie kommt’s?
ELISABETH-JOE HARRIET: "Mich ärgert die Verschandelung dieser Stadt. Sie hat in den Jahren immer mehr an Charakter verloren und wird austauschbar. Die Stadt wird durch diese Bautätigkeit systematisch zerstört – oder, frei nach Karl Kraus, Klosterneuburg demoliert sich selbst."

Sie bieten "Unbekanntes Klosterneuburg“ als Tagesfahrt an. Was sind die Kleinode hier?
ELISABETH-JOE HARRIET: "Es gibt viele! Der untere Teil der Martinsstraße bis zur Martinskirche, der jüdische Friedhof, die Konditorei Wurbs, die römisch-keltischen Kellergewölbe – aber ich bringe bei meinen Führungen die Interessierten immer auch mit den Menschen zusammen. Es geht immer um die Menschen, die muss man kennenlernen, um zu verstehen."

Interview: Cornelia Grobner (Printausgabe, 28. Oktober 2015)

ZUR PERSON
Die 61-jährige Austro-Amerikanerin und seit 1974 Wahl-Klosterneuburgerin lebt getreu ihrem Lebensspruch "You wanna do it, do it!" Infos zu Stücken und Entdeckungsreisen: www.elisabeth-joe-harriet.com

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