Klosterneuburg: Rettet die Smombies!

Gestelltes Foto: Tanja Doppler zeigt, wie so ein Smombie beim Überqueren der Straße aussieht.
  • Gestelltes Foto: Tanja Doppler zeigt, wie so ein Smombie beim Überqueren der Straße aussieht.
  • hochgeladen von Marion Pertschy

KLOSTERNEUBURG (mp). In St. Pölten wurde Niederösterreichs erster Airbag um eine Laterne montiert. Hintergrund - Smartphone-Zombies, sogenannte „Smombies" sollen vor schmerzhaften Kollissionen geschützt werden. Die Aktion des Kuratoriums für Verkehrssicherheit hat einen ernsten Hintergrund: Im Jahr 2016 gab es 1.560 Unfälle mit Fußgängern im Straßenverkehr durch Ablenkung, 16 Personen starben. Wir haben uns im Bezirk umgesehen, wo die größten Smombie-Fallen lauern und sprachen mit Experten und Betroffenen.

Smombie-Alarm in Klosterneuburg

"Smombie", das Jugendwort des Jahres 2015 ist schon lange nicht mehr nur ein Wort, das einem beim Aussprechen einen Knoten in die Zunge macht. Die unaufmerksam durchs Leben irrenden Menschen sind bereits "The Walking Dead" des realen Lebens. Eine richtige "Unart", wie die beiden Pensionistinnen Elfriede Erletz und Elfriede Schlöglhofer finden. "Das ist schon sehr gefährlich! Die rennen wo an und verletzen sich", ist Erletz der Meinung. "Meine Enkelkinder machen das ja genauso", pflichtet ihr Schlöglhofer bei. Auch Tanja Doppler kennt diese Smartphone-Zombies nur zu gut. "Wie Pokemon Go herausgekommen ist war's am Schlimmsten! Die blenden einfach die Welt um sie herum aus. In Wien hab' ich sogar welche mit dem Handy am Skateboard durch die Gegend fahren sehen. Da waren dann eher die Fußgänger die, die aufpassen mussten!", erzählt sie. "Gerade im Auto ist das aber sehr gefährlich. Ich merk das ja selber. Wenn man beim Fahren ein Youtube-Lied am Handy einschaltet sind das oft nur Millisekunden und man kommt schon leicht von der Spur ab", weiß sie. Am eigenen Leib erfahren, was es bedeutet beim Gehen nicht auf die Straße zu achten, musste auch Verkehrsstadtrat Johannes Kehrer: "Das ist mir auch schon passiert, das ich aufs Handy geschaut hab und gegen ein Verkehrsschild gekracht bin. Aber aus solchen Fehlern lernt man", lacht er. Klosterneuburg hält er im Großen und Ganzen aber in dem Punkt für sehr sicher, "und die Verkehrsschilder sind zum Glück auch in einer Höhe montiert, in der man nicht dagegenlaufen kann." 

Abseits der Spur

Das man, um die Passanten zu schützen, die aufgrund ihrer Handysucht unachtsam durch die Gegend geistern, Geld in die Hand nimmt, hält er nicht für sinnvoll. "In China haben die sogar Fußgänger-Wege für Personen mit Handy und ohne Handy eingerichtet, aber das funktioniert nicht, nachdem natürlich nur die ohne Handy schauen wo sie gehen (sollen)", erzählt er über einen Bericht, den er in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung gelesen hat. Ob das Aufmerksammachen auf die Unaufmerksamkeit in Form der Airbags in St. Pölten einen positiven Effekt auf die Gesellschaft hat, bleibt abzuwarten. "Ein Wahnsinn", findet auch Gruppeninspektor Kothbauer, der Polizeiinspektion Klosterneuburg. "Gefährlich ist es natürlich überall dort wo viele Menschen und viel Verkehr ist. Bei uns ist zum Glück noch nichts in der Richtung vorgefallen", erklärt er. "Es ist aber ein Wunder, dass da nicht mehr passiert wenn die Leute nicht links und nicht rechts schauen, dann auch noch ihre Ohrstöpsel drinnen haben und nur auf ihr Tablet oder ihr Handy schauen. Wir können da von unserer Seite nicht viel dagegen machen - meiner Meinung ist das eine Erziehungsfrage, beziehungsweise sollte in den Schulen schon Aufklärungsarbeit geleistet werden", ist sein Ansatz.

Zur Sache

42 Prozent der niederösterreichischen Fußgänger sind beim Queren einer Straße erkennbar abgelenkt – das zeigt eine neue Beobachtung des KFV. Demzufolge sind die Niederösterreicher im Bundesländervergleich als Fußgänger mit Abstand am unaufmerksamsten.



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