"Willst Du in der Politik erfolgreich sein, musst Du die Menschen lieben"

KLOSTERNEUBURG (pa). Der Präsident der „Österreichischen Gesellschaft für Völkerverständigung“ Josef Höchtl pflegt eine reiche Vortragstätigkeit im In- und Ausland.
Nun wurde er von Nachwuchspolitikern aus allen neun Bundesländern eingeladen, seine Erkenntnisse  aus einem intensiven politischen Leben zu ziehen.

Seine Grundsätze

Sein wichtigster Grundsatz: "Willst Du in der Politik erfolgreich sein, musst Du die Menschen lieben" - damit meinte er, dass Politiker eine Freude empfinden sollen, auf Menschen zuzugehen, mit ihnen in Kontakt zu treten, zuzuhören, Gedanken aufzunehmen, Sorgen zu verstehen, Lösungen von neuen Herausforderungen zu suchen. Daran reiht sich seine Überzeugung: "Nehmen Sie die Menschen, wie sie sind - andere gibt's nicht." - jeder Mitmensch muss dort "abgeholt" werden, wo er sich aufgrund seiner Lebensbedingungen befindet (mit seinem Stand an Informationen, mit seinen Befindlichkeiten etc.) ohne alle Ideen schon als bekannt vorauszusetzen, ohne illusorische Pläne zu präsentieren und vor allem ohne eine Sprache zu verwenden, mit der der Betroffene nichts anzufangen weiß.
Zudem müssen Politiker nach Höchtls Meinung nach Werten, Grundsätzen und Orientierungen beurteilt werden können, da sich jede tagespolitische Entscheidung auf Grundüberzeugungen zurückführen lässt bzw. lassen soll. "Politiker ohne Werte sind längerfristig wertlose Politiker", meint er.

Seine Grundregel

Als persönliche Grundregel fügt er hinzu: "Wer aufhört besser werden zu wollen, hört auf gut zu sein" - das stetige Streben nach eigenen Verbesserungen, nach neuen Ideen und Wegen, soll eine Grundeinstellung auch in der Politik sein. "Gute Gründe müssen den besseren weichen", ergänzt er – in seinen Augen ist diese Auffassung für unsere demokratische Gesellschaft ganz bedeutend: auch die Meinung der anderen ist zu akzeptieren - kein Politiker ist im Besitz der alleinigen Wahrheit.