„Wirtschaftsgespräche“ in Klosterneuburg
Bundesministerin Margarete Schramböck : „Es muss wieder Spaß machen, Unternehmer zu sein“
KLOSTERNEUBURG (pa). Trotz Urlaubszeit und Sommerhitze ließen sich zahlreiche Interessierte einen Abend mit Margarete Schramböck, Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort, nicht entgehen. Eingeladen hatte Josef Höchtl, Präsident der „Österreichischen Gesellschaft für Völkerverständigung“. Gekommen waren rund zweihundert Persönlichkeiten aus sämtlichen Bereichen des öffentlichen Lebens.
Platz im Mittelfeld
Die Ministerin mit Tiroler Wurzeln und Wohnsitz im Bezirk Tulln lockte mit dem aktuellen Thema „Neue Impulse für den Wirtschaftsstandort Österreich“ naturgemäß zahlreiche Unternehmer und Spitzenvertreter der Wirtschaft, aber auch erfreulich viele junge Menschen in den Festsaal der Raiffeisenbank Klosterneuburg.
„Andere Länder haben ihre Hausaufgaben offenbar besser gemacht“, meint die Ministerin unter Hinweis darauf, dass Österreich nach kontinuierlichen Rückschritten in den letzten Jahren derzeit bestenfalls einen Platz im Mittelfeld der Attraktivitätsskala besetze. Das solle sich nun aber rasch ändern. „Es muss wieder Spaß machen, Unternehmer zu sein“, so Schramböck. Deshalb werde in ihrem Ministerium unter Einbindung weiterer Ressorts und Verbände wie dem Finanzministerium und der Wirtschaftskammer bereits zügig an einer Verbesserung der Rahmenbedingungen zum Beispiel für Neugründungen oder Betriebsansiedelungen gearbeitet. „Runter mit der Bürokratie“ heißt die Devise, „Beraten statt strafen“ die neue Maxime im Umgang mit Innovatoren. Dafür soll auch Geld in die Hand genommen werden, direkt in Form von Zuschüssen, vielleicht noch wirksamer über Einsparungen durch eine legistische und zeitliche Straffung der derzeit ausufernden Genehmigungsverfahren. Sogar eine Senkung der Körperschaftssteuer sei angedacht.
Längst erforderliche Updates
Mittel der Wahl zur Verbesserung des eklatanten Fachkräftemangels seien die Intensivierung der bereits bestehenden dualen Ausbildungsformen, eine Anpassung der Lerninhalte auf die sich rasch ändernden Bedürfnisse der Wirtschaft sowie eine Straffung und Erneuerung der Liste der Lehrberufe. Dass es sich dabei überwiegend um, durch die Digitalisierung längst erforderlich gewordene Updates handelt, zeigen bereits erfolgte oder im Entstehen befindliche Schritte wie die Schaffung einer bundesweit agierenden Digitalisierungsagentur, die Errichtung von “Innovation Hubs“ in allen Bundesländern oder die Einrichtung von „5G-Labors“ , um auch kleineren Unternehmen den Zugang zu innovativen Technologien zu ebnen.
Und weil jeder zweite Arbeitsplatz in Österreich vom Export abhängig ist, benötige man auch neue internationale Partner für den Handel, aber auch um neue Themen der industriellen Entwicklung zu diskutieren oder gemeinsam umzusetzen. Dies stehe auch ganz weit oben auf der Taskliste des Wirtschaftsressorts während der eben begonnen EU-Präsidentschaft Österreichs, so Bundesministerin Margarete Schramböck.
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