"Bald riecht es wieder besser"
Gleichenfeier bei der Korneuburger Kläranlage. Moderne Technologie soll künftig das "Stinken" minimieren.
STADT / BEZIRK KORNEUBURG. Um rund 10,5 Millionen Euro wird die Kläranlage Korneuburg rundum saniert, Teile sogar neu errichtet. Weil nun die "groben Arbeiten" erledigt sind, wurde zur Gleichenfeier geladen. Und Abwasserverband-Geschäftsführer Kiril Atanasoff ist froh: "Bisher ist alles gut gegangen, wir hatten keinen einzigen Unfall."
Modern & zeitgemäß
Im Frühjahr 2018 soll die erste Ausbaustufe fertiggestellt sein. Die Kläranlage kann dann die Belastung von rund 65.000 Einwohnern stemmen. Bis Ende 2019 soll auch die zweite Ausbaustufe abgeschlossen sein, eine Erweiterung auf rund 85.000 Einwohner.
Auch die Technik beziehungsweise Methode, die dann in der Kläranlage verwendet wird, soll im Vergleich zu vorher wesentliche Verbesserungen bringen, wie Geschäftsführer Atanasoff erklärt. "Wir arbeiten jetzt mit einem zweistufigen System, später dann mit einem einstufigen. Wir werden über ein großes Belüftungsbecken verfügen. Man kann sich das so vorstellen, dass dann die Bakterien die Schmutzstoffe auffressen. Das passiert in einem höheren Maß als bisher, wodurch es zu weniger Klärschlamm kommt."
Genau dieser war es bis jetzt, der immer wieder zu äußerst unangenehmer Geruchsbelästigung, über die auch die Anrainer klagten, geführt hat. Ist das neue Belüftungsbecken erst einmal in Betrieb, was Ende September der Fall sein soll, soll es eine massive Verbesserung in Sachen Gestank geben.
Von der Toilette in die Steckdose
Im Zuge der zweiten Ausbaustufe wird eine Technik installiert, die zu einer gezielten Schlammfaulung führen soll. Das dadurch entstehende Gas wird zur Stromerzeugung verwendet. "So können wir dann die Kläranlage zu rund 50 Prozent mit Strom versorgen", erklärt Atanasoff.
Mit rund 4,5 Millionen Euro schlägt die Ausbaustufe 2 zu Buche.
Zur Sache: Im Abwasserverband Raum Korneuburg haben sich sechs Gemeinden zusammengeschlossen – Korneuburg, Bisamberg, Leobendorf, Spillern, Hagenbrunn und Leitzersdorf. Insgesamt werden von Korneuburg aus 32 Kilometer Kanal und 27 Pumpwerke betreut.
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