Vor 100 Jahren: 24. Mai 1918
Vor 100 Jahren schrieb die Wochen-Zeitung für das Viertel unter dem Manhartsberge:
"Lang-Enzersdorf (Schwer bestrafter Uebermut). In der hiesigen Volksschule hat sich am 11. Mai ein schweres Unglück ereignet, dem leider ein Kindesleben zum Opfer fiel. Der Schulknabe Anton Löb mußte mit mehreren seiner Kameraden strafweise nachsitzen. Plötzlich wurde die die Jungen beaufsichtigte Lehrerin auf einem Augenblick abberufen. Kaum im Konferenzzimmer angelangt, hörte die Lehrerin auf dem Gange ein dumpfes Geräusch. Sie eilte hinaus und sah den kleinen Löb mit blutendem Kopfe röchelnd auf dem Gange liegend. Gemeindearzt Dr. Weinbrenner stellte einen Bruch der Schädelbasis und eine Gehirnerschütterung fest. Der Knabe wurde in hoffnungslosem Zustande in das Spital nach Korneuburg überführt, wo er bald darauf starb. Wie die beiden anderen Knaben angaben, hat sich der Vorfall, der ein so erschütterndes Ende nahm, derart zugetragen, daß Löb nach der Entfernung der Lehrerin aus dem Schulzimmer zu ihnen am Gange sagte: "Ich werde gleich unten sein", sich auf das Stiegengelände schwang und am Bauche liegend auf demselben hinuntergleiten wollte. Wahrscheinlich hat der übermütige Junge hiebei das Uebergewicht verloren und ist abgestürzt. Die Tiefe betrug 4 Meter."
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.