Wenn Tote bestohlen werden

In das rechte Eck des Grabes hat Lisbeth Musik eine rote Polsterstaude gesetzt. Nicht nur diese ist jetzt aber verschwunden.
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  • hochgeladen von Sandra Schütz

STADT KORNEUBURG. Wenn Lisbeth Muik einmal wöchentlich zum Korneuburger Friedhof fährt, um dort das Grab ihrer Familie zu betreuen, hat sie schon ein mulmiges Gefühl. Ist noch alles da? Was fehlt diesmal? Denn immer wieder, und das schon seit langer Zeit, werden Sachen vom Grab gestohlen.

Pflanzen einfach ausgegraben und mitgenommen

"Mein Vater war Bergsteiger, war auch lange Zeit beim Stockerauer Alpenverein aktiv. Darum haben wir das Grab auch in diesem Sinne gestaltet", erzählt Muik. Statt einem steinernen Deckel gibt es Erde, blühende Blumen und einen kugelförmigen Strauch, dazwischen liegen Steinplatten, als könnte man eine Wanderung antreten. "Vor 13 Jahren ist meine Mutter gestorben. Damals hab ich eine violett blühende Polsterstaude eingesetzt. Weil die heuer nicht mehr so schön war, hab ich sie erneuert. Und genau die fehlt jetzt", zeigt Lisbeth Muik bei einem Lokalaugenschein am Friedhof.
Doch das war nicht die erste und auch nicht die einzige Pflanze, die in den letzten Jahren abhanden gekommen ist. "Tote zu bestehlen, das ist wirklich das Allerletzte", ist Muik zu Recht verärgert. Doch sie ist nicht die einzige. "Auch die Betreuer von anderen Gräbern haben mir immer wieder von Diebstählen erzählt. Ich verstehe das nicht. Die Pflanzen müssen ja extra ausgegraben werden, damit man sie mitnehmen kann."

Keine Lösung in Sicht

Auch mit den Friedhofs-Arbeitern hat Lisbeth Muik schon gesprochen. "Sie haben mir versprochen, die Augen offen zu halten und ab und zu bei meinem Grab vorbei zu schauen. Aber der Friedhof ist so groß und die sind ja nur zu dritt", erzählt Muik weiter.
Anzeigen bei der Polizei hält sie für sinnlos. "Das wird zwar immer geraten, aber schlussendlich bringt es ja nichts. Was soll die Polizei denn da unternehmen?"
Eine kleine Bitte hatte Lisbeth Muik jetzt: "Vielleicht könnte ja jeder, der ein Grab am Friedhof besucht, die Augen offen halten. Wenn alle aufpassen, vielleicht ändert sich dann etwas."

In das rechte Eck des Grabes hat Lisbeth Musik eine rote Polsterstaude gesetzt. Nicht nur diese ist jetzt aber verschwunden.

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