Wildunfälle: Aufpassen, wenn’s herbstelt
83 Wildunfälle passierten im Vorjahr auf Niederösterreichs Straßen, 96 Menschen wurden dabei verletzt.
BEZIRK KORNEUBURG. Mit dem Herbst steigt die Gefahr von Wildunfällen. Am häufigsten passieren Zusammenstöße mit Rehen, das bringt auch für Autofahrer Risiken. "Trifft man mit 50 km/h auf einen 20 kg schweren Rehbock, wirkt eine halbe Tonne auf Fahrzeug und Fahrer, bei 100 km/h beträgt die Aufprallwucht zwei Tonnen", erklärt Richard Kandler vom ÖAMTC-Stützpunkt Langenzersdorf.
Die größte Gefahr droht Autofahrern aber durch riskante Ausweichmanöver. "Wenn man etwa mit dem Auto im Gegenverkehr landet oder einen Baum am Straßenrand touchiert, sind die Folgen dramatischer, als bei einem Zusammenstoß mit einem Wildtier", so Kandler. Reagiert der Fahrer richtig, ist die Verletzungsgefahr bei einem Crash mit einem Wildtier für Autoinsassen relativ gering.
Wildwarner
Auf der Laaer Bundesstraße B6 passieren Jahr für Jahr sehr viele Wildunfälle. Aus diesem Grund hat sich beispielsweise die Jagdgesellschaft Hetzmannsdorf schon im letzten Jahr dazu entschlossen, sogenannte "Wildwarner" zu installieren. "Das Autolicht wird von den Wildwarnern, die auf den Parierpflöcken montiert sind, in blauer Farbe auf die umliegenden Felder reflektiert. Das hält die Tiere davon ab, auf die Straße zu laufen", erklärt Jagdleiter Johann Busch.
Wildunfälle vermeiden
Um Unfälle mit Wildtieren zu vermeiden, sollte man im Bereich von Wildwechsel-Warnschildern besonders aufmerksam fahren und den Abstand zum Vorderfahrzeug möglichst groß halten. Am häufigsten passieren Wildunflälle in der Dämmerung, dichter Bewuchs am Straßenrand erhöht die Unfallgefahr. Entscheidend ist nicht nur die Sicht nach vorne, sondern auch die Sicht seitlich neben dem Fahrzeug.
"Sieht man ein Wildtier, msus man die Geschwindigkeit reduzieren, das Fernlicht ausschalten und hupen", rät Kandlhofer. "Hat das Tier die Fahrbahn überquert oder läuft es davon, heißt es weiter vorsichtig zu sein, da Wildtiere meist in Gruppen unterwegs sind."
Nach dem Wildunfall
Nach einem Unfall mit einem Wildtier ist Folgendes zu tun: "Nach Möglichkeit sofort an sicherer Stelle halten, Warnblinkanlage einschalten, Warnweste anziehen, Unfallstelle mit dem Pannendreieck absichern, eventuell verletzte Personen versorgen und so schnell wie möglich Polizei (oder wenn bekannt den Jagdaufseher) verständigen, auch wenn das Tier weiterläuft", erklärt der Langenzersdorfer Stützpunktleiter.
Die sogenannte "Blaulichtsteuer" fällt in der Regel nicht an. Verletzte Tiere nicht berühren oder mitnehmen. Wer ein verletztes oder getötetes Wildtier mitnimmt, macht sich wegen Diebstahls strafbar.
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