Grüne Zone Krems: Höhere Tarife schocken Arbeitnehmer

KREMS (don). „Ich habe bereits in einen Brief an den Bürgermeister und die Gemeinderäte mitgeteilt, dass die Tariferhöhung in der Grünen Zone für Pendler eine Zumutung ist", teilt C&A Betriebsrätin Andrea Hasengst den Bezirksblättern mit.
Die Erhöhung von 40 auf 80 Euro für einen Monat für Ganztagsbeschäftigte wurde bereits in der Dezembersitzung des Gemeinderats mit der Stimmenmehrheit von SPÖ und ÖVP beschlossen.

Was die Kremser Angestellte wundert, ist weshalb die Stadt ihren Haushalt am Rücken der Kleinen saniert. Bei dem niedrigen Verdienst der Handelsangestellten ist es nicht nur für alleinerziehende Mütter eine Herausforderung, die 80 Euro für den Parkplatz zu zahlen,“ klagt Hasengst.
Zuerst dachte die Handelsangestellte an eine Unterschriftenaktion, um die doppelt so teuren Gebühren als 2015 vielleicht doch noch abzuwenden. Mittlerweile sieht sie kaum Chancen für diese Aktion, da die Tariferhöhung fix beschlossen wurde.

Öffis reichen nicht aus

Kritisiert werden auch die geringen Möglichkeiten auf Fahrgemeinschaften oder der Umstieg auf Öffis. Denn ihre Mitarbeiterinnen kommen aus unterschiedlichen Richtungen, und die Verbindungen der öffentlichen Verkehrsmittel sind nicht optimal. „Wenn ich erst um 18.30 Uhr aus dem Geschäft komme, habe ich keine Chance mehr mit Öffis nach Hause zu fahren“, klagt Monika Braun (C&A) aus Droß.
Auch Doris Schartner, Leiterin der Arbeiterkammer Krems, will diese Teuerung in der Grünen Zone nicht einfach so hinnehmen. „Wir vertreten die Interessen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Deshalb führte sie bereits ein Gespräch mit Bürgermeister Reinhard Resch, indem sie ihre Anliegen formulierte.
Für die Kunden, die in Krems in der Grünen Zone parken, ändert sich nichts, denn bei einer Parkdauer bis zu vier Stunden sind keine Änderungen vorgesehen.
"Es trifft vor allem die Tagespendler, die in diesem Fall zur Kasse gebeten werden", so Schartner verärgert. „Unser Ziel ist es, dass Budget nachhaltig zu sanieren, denn das sichert die Zukunft unserer Stadt. Die Tariferhöhung ist kein Selbstzweck. Ich setze mich persönlich dafür ein, dass die Mitarbeiter der Geschäfte Jahreskarten erhalten. Aber dafür muss das Landesgesetz geändert werden. Gespräche dazu wurden bereits von mir geführt“, erklärte Bürgermeister Resch bei der Gemeinderatssitzung.

Schartner weiß mittlerweile, dass für Vollzeitbeschäftigten ein Dauerparkplatz in der Parkgarage in der Bahnzeile günstiger kommt , als ein Stellplatz in der Grünen Zone.
Außerdem stehen Gratis-Parkplätze bei der Austraße zur Verfügung, das erfordert jedoch einen Fußmarsch von 20 Minuten.