Weihnachtliche Kurzgeschichte spielt in der "Kaindl-Säge"

Markus Erhorn hat eine Kurzgeschichte aus Thiersee verfasst. | Foto: Erhorn
  • Markus Erhorn hat eine Kurzgeschichte aus Thiersee verfasst.
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THIERSEE. Der Dachauer Hobby-Autor Markus Erhorn veröffentlicht seit einigen Jahren Kurzgeschichten, überwiegend zum Thema Weihnachten. Seine neueste, die vor kurzem im Buch „Wünsch dich ins Wunder-Weihnachtsland Band 10“ erschien, spielt in Thiersee, genauer gesagt in der dortigen Kaindl-Säge.
Darin erzählt Erhorn die Geschichte zweier Familien, die in der über 100 Jahre alten Hütte Weihnachten feiern. Auch ein plötzlicher Stromausfall kann da die Stimmung nicht vermiesen.

Der Ort des Geschehens wurde von Erhorn nicht zufällig gewählt: Er selbst verbrachte in seiner Kindheit viele Wochenenden in der damals von einer befreundeten Familie gepachteten „Kaindl-Säge“. „Thiersee war für mich damals meine zweite Heimat und ein wichtiger Bestandteil meiner Kindheit“, erklärt Markus Erhorn.

Wünsch dich ins Wunder-Weihnachtsland Band 10, Papierfresserchens MTM Verlag 2017
ISBN: 978-3-86196-582-4 
Das Buch ist im Handel erhältlich.

"Weihnachtenin der Kaindl-Säge" – ein Auszug

Markus fährt mit seinen Eltern, der ein Jahr älteren Sylvia und deren Eltern jedes Jahr über Weihnachten auf eine Hütte in den Bergen. Diese ist bereits über 100 Jahre alt, aber noch gut in Schuss. Eigentlich ist sie ein altes Sägewerk, die sogenannte Kaindl-Säge. Kaindl, so hieß der erste Besitzer der Sägerei. Der Bauer, dem diese Hütte gehört, richtet sie immer gut her. Wenn etwas kaputt ist, wird es gleich repariert.Im Erdgeschoss befindet sich ein gemütliches Schlafzimmer mit einem Stockbett und einem Einzelbett, die Wohnküche und ein Wohnzimmer. Im ersten Stock ist noch einmal ein Schlafzim- mer mit einem Doppelbett und einer Schlafcouch. Es gibt zwar Strom und kaltes, fließendes Wasser aus dem wilden Bach nebenan, aber keine elektrische Heizung. Daher befindet sich in der Küche und im Wohnzimmer jeweils ein Kaminofen. Neben der Hütte steht ein gezimmertes Plumpsklo und waschen kann man sich an der alten Waschschüssel – nachdem man das Was- ser auf dem Ofen erhitzt hat. Die Papas von Markus und Sylvia müssen daher das Brennholz von draußen hereinholen oder aus dem dunklen Kohlenkeller mühsam Kohlen herauftragen.
„Markus, hast du auch wirklich alles eingepackt? Soll ich nicht doch noch einmal kontrollieren?“, fragte kurz vor der Abfahrt Markusʼ Mama.
Doch Markus, der sich mit sechs Jahren schon ziemlich erwachsen fühlte, wollte in diesem Jahr seine Tasche ganz alleine packen. „Mama, ich bin doch kein kleines Kind mehr! Ich habe alles Wichtige eingepackt, mein Lieblingsbuch, Schokolade für den Notfall, den coolen Monstertruck.“
Da schaute seine Mama verdutzt. „Und hast du auch was zum Anziehen dabei? Denk dran, dort in den Bergen wird es sehr kalt sein.“

„Na klar, alles fertig in der Tasche verstaut“, grinste Markus.„Okay, dann bringen wir die Sachen jetzt ins Auto“, mischte sich Markusʼ Papa Sepp ein. Er hatte die Unterhaltung zwischen seiner Frau und seinem Sohn amüsiert verfolgt und mit der Zeit gelernt, dass er sich in solchen Fällen besser nicht einmischte.
Kurze Zeit später saßen die drei reisefertig im Auto. „Alles an- schnallen – wir starten! Auf geht’s in die Berge. Weihnachten, wir kommen!“ Vor Freude strahlend startete Papa den brum- menden Motor und fuhr die Einfahrt hinab.
Es war nicht weit, nach zwei Stunden waren sie bereits an der Hütte. Dort bot sich ihnen ein großartiges Bild: Alles war schnee- weiß. Rund um die Hütte herum lag der Schnee bestimmt einen Meter hoch. Nur die holprige Straße war freigeräumt. Aus dem Kamin stieg weißer Rauch auf.
„Juhu, Sylvia ist schon da!“, rief Markus. Er war nicht mehr zu halten und stürmte in die Hütte. Dort waren Sylvia und ihre Eltern Horst und Christa bereits mit dem Auspacken beschäftigt. 

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